Discussion:
Wie Wendezugsteuerung mit Dampfloks?
(zu alt für eine Antwort)
Thorsten Klein
2007-06-22 22:09:24 UTC
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Hallo

Das gabs mal - Wendezugdampfloks - aber wie funktioniert das? Waren das
Ol- oder Kohleloks?

Wurde grad in *.historisch beim Thema Doppeltraktion erwähnt da wollt
ich mal nachfragen. Wenn Wendezugbetrieb möglich war müßte
Doppeltraktion ja eigentlich auch irgendwie möglich sein...?

Gruß,
Thorsten
Christoph Schmitz
2007-06-22 22:26:20 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Hallo
Das gabs mal - Wendezugdampfloks - aber wie funktioniert das?
Der Tf im Steuerwagen gibt dem Heizer auf der
Lok Kommandos mit einer Art Maschinentelegraph.
Die Bremse wird im Steuerwagen bedient, dafuer
brauchen alle Fahrzeuge zwei Leitungen (HLL und
zusaetzlich die Hauptbehaelterleitung), was
damals noch unueblich war.
Post by Thorsten Klein
Waren das Ol- oder Kohleloks?
Die, die mir spontan einfallen, waren mit Kohle
befeuert. Aber auch eine Oellok bekommst Du nur
mit sehr viel Aufwand so ausgeruestet, dass sie
ohne Heizer funktioniert. Ich denke da nur mal
an den Umgang mit Regler und Steuerung (inkl.
Schleuderschutz), den Kesselwasserstand und
den Blaeser (der beim Schliessen des Reglers
geoeffnet werden muss).
Post by Thorsten Klein
Wurde grad in *.historisch beim Thema Doppeltraktion erwähnt da wollt
ich mal nachfragen. Wenn Wendezugbetrieb möglich war müßte
Doppeltraktion ja eigentlich auch irgendwie möglich sein...?
Man koennte so einen Maschinentelegraphen fuer
diesen Zweck (also zwei Loks vorne am Zug)
einsetzen (m.W. lief die Verstaendigung in
solchen Faellen ueber Pfeifsignale, was ja in
Anbetracht der kurzen Entfernung auch gut
funktionieren duerfte), aber ob man dann schon
von Doppeltraktion sprechen kann?

Christoph
Richie Kafka
2007-07-01 00:46:49 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
[...]
Man koennte so einen Maschinentelegraphen fuer
diesen Zweck (also zwei Loks vorne am Zug)
einsetzen (m.W. lief die Verstaendigung in
solchen Faellen ueber Pfeifsignale, was ja in
Anbetracht der kurzen Entfernung auch gut
funktionieren duerfte), aber ob man dann schon
von Doppeltraktion sprechen kann?
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen zu
können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Wie haben sich eigentlich die Maschinisten auf den Sandwichzügen der
Erzbergbahn verständigt? Auch durch Pfeifen?
--
Gruß
Richie
Helmut Barth
2007-07-01 11:07:58 UTC
Permalink
Salut!
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen zu
können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Ich kannte das bisher so:

Doppeltraktion: einer allein steuert die arbeitenden Maschinen.
Vorspann: die arbeitenden Maschinen werden einzeln gesteuert.

Damit ergibt sich zwingend, daß bei einer Doppeltraktion die Maschinen
steuerungstechnisch gekoppelt sind, wohingegen bei Vorspann die
Kommunikation über die dabei anwesenden Triebfahrzeugführer läuft.

Grüßle, Helmut
--
Und wann wird diese Bescheinigung nicht geholt wenn man 'se tatsächlich
wirklich gebrauchen könnte - also mein Tip wäre 'se zu holen wenn man
'se dringender gebrauchen könnte als welche die 'se sich holen obwohl
'se wirklich diese ohne wirklich zu gebrauchen sich holen würden?!
Richie Kafka
2007-07-01 21:04:00 UTC
Permalink
Post by Helmut Barth
Salut!
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen
zu können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Doppeltraktion: einer allein steuert die arbeitenden Maschinen.
Vorspann: die arbeitenden Maschinen werden einzeln gesteuert.
Damit ergibt sich zwingend, daß bei einer Doppeltraktion die Maschinen
steuerungstechnisch gekoppelt sind, wohingegen bei Vorspann die
Kommunikation über die dabei anwesenden Triebfahrzeugführer läuft.
Alles klar. Wenn das im deutschen Eisenbahnerjargon so ist, dann will ich
mir das merken und anwenden. Danke für die Aufklärung. Kann meine
Begriffsverwirrung daher kommen, daß double traction im Englischen weiter
gefaßt ist und ich durch englischsprachige Lektüre auf diesen Dampfer
gekommen bin? Ich frage mich nur gerade, wie ich darauf gekommen bin, die
Bezeichnung "Doppeltraktion" für zwei einzeln gesteuerte Maschinen als
normal zu empfinden und wie ich mir so sicher sein konnte.
--
Gruß
Richie
Alfons Schürhaus
2007-07-02 16:43:05 UTC
Permalink
Post by Helmut Barth
Salut!
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion
bezeichnen zu
können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Doppeltraktion: einer allein steuert die arbeitenden Maschinen.
Vorspann: die arbeitenden Maschinen werden einzeln gesteuert.
Eisenbahndeutsch 8-)

Doppeltraktion = 2 oder mehrere (Mehrfachtraktion) arbeitende
Lokomtiven im Zug von einem Führerstand bedient!
Wobei die Loks nicht zwingend "direkt" gekuppelt
sein müssen. Einen ICE1 könnte man als Doppeltraktion
deklarieren.
Zuglok = Die direkt mit dem Zug gekuppelte arbeitende Lokomotive
Vorspann = Eine Zweite Lok vor der Zuglok auch besetzt und
arbeitend.
Wagenlok = Lokomotiven im Zug die nicht arbeiten also geschleppt
werden. Das kann die Zuglok sein oder eine Lok am
Ende des Zuges.
Schiebelok = ähnlich Vorspann nur am Ende des Zuges, muss zum
"Nachschieben" nicht mit dem Zug gekuppelt sein!
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig! Eine Doppeltraktion, also das
bedienen von der führenden Lok klappte zwar aber es fehlten alle
Anzeigeinstrumente für die Grundinformation des Zustandes der
hinteren Lokomotive.
--
Mit freundlichen Gruessen, Alfons
_____
\ / | oo| ..:. Wichtige EMail an:
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/ o OOOO o o o o
Michael Kümmling
2007-07-02 16:46:32 UTC
Permalink
Post by Alfons Schürhaus
Post by Helmut Barth
Salut!
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen zu
können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Doppeltraktion: einer allein steuert die arbeitenden Maschinen.
Vorspann: die arbeitenden Maschinen werden einzeln gesteuert.
Eisenbahndeutsch 8-)
Doppeltraktion = 2 oder mehrere (Mehrfachtraktion) arbeitende
Lokomtiven im Zug von einem Führerstand bedient!
Wobei die Loks nicht zwingend "direkt" gekuppelt
sein müssen. Einen ICE1 könnte man als Doppeltraktion
deklarieren.
Zuglok = Die direkt mit dem Zug gekuppelte arbeitende Lokomotive
^^^^^^^^^^
Post by Alfons Schürhaus
Vorspann = Eine Zweite Lok vor der Zuglok auch besetzt und
arbeitend.
Wagenlok = Lokomotiven im Zug die nicht arbeiten also geschleppt
^^^^^^^^^^^^^^
Post by Alfons Schürhaus
werden. Das kann die Zuglok sein oder eine Lok am
^^^^^^
Post by Alfons Schürhaus
Ende des Zuges.
Bist du dir sicher, dass die Zuglok auch eine Wagenlok sein kann?
Christoph Schmitz
2007-07-02 17:04:58 UTC
Permalink
Post by Michael Kümmling
Bist du dir sicher, dass die Zuglok auch eine Wagenlok sein kann?
Alles eine Frage der Topographie:
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Christoph
Alfons Schürhaus
2007-07-03 08:50:09 UTC
Permalink
Post by Michael Kümmling
Post by Alfons Schürhaus
Post by Helmut Barth
Salut!
arbeitend.
Post by Michael Kümmling
Post by Alfons Schürhaus
Wagenlok = Lokomotiven im Zug die nicht arbeiten also geschleppt
^^^^^^^^^^^^^^
Post by Alfons Schürhaus
werden. Das kann die Zuglok sein oder eine Lok am
^^^^^^
Post by Alfons Schürhaus
Ende des Zuges.
Bist du dir sicher, dass die Zuglok auch eine Wagenlok sein kann?
Vielleicht ein bischen falsch ausgedrückt.
Wann wird eine Zuglok Wagenlok?
In dem Moment, wenn eine Zweite Lokomotive vorgespannt wird
und die Zuglok danach nur noch als Wagenlok mitgeschleppt
wird. Ich habe in diesem Zusammenhang an den "ausserplanmäßigen"
Fall gedacht, wenn z.B. die "Zuglok" defekt ist und die "Ersatzlok"
dann den Zug weiterbefördert.
--
Mit freundlichen Gruessen, Alfons
_____
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Reinhard Schumacher
2007-07-02 16:51:51 UTC
Permalink
Post by Alfons Schürhaus
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig!
Und warum fuhren die hier im Ruhrgebiet dann jahrelang mit
Steuerwagen, auch von dort gesteuert?
--
Reinhard Schumacher

(ab hier signaturfreie Zone)
Klaus von der Heyde
2007-07-02 19:42:08 UTC
Permalink
Post by Reinhard Schumacher
Post by Alfons Schürhaus
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig!
Und warum fuhren die hier im Ruhrgebiet dann jahrelang mit
Steuerwagen, auch von dort gesteuert?
Es war genau andersherum: die 141 war wendezug-, aber nicht
doppeltraktionsfähig. Für eine doppeltraktion sind auch anzeigen für
den betriebszustand der 2. lok auf dem führerstand erforderlich, die
der 141 fehlten.

Klaus
Christoph Schmitz
2007-07-02 20:31:26 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Reinhard Schumacher
Post by Alfons Schürhaus
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig!
Und warum fuhren die hier im Ruhrgebiet dann jahrelang mit
Steuerwagen, auch von dort gesteuert?
Es war genau andersherum: die 141 war wendezug-, aber nicht
doppeltraktionsfähig. Für eine doppeltraktion sind auch anzeigen für
den betriebszustand der 2. lok auf dem führerstand erforderlich, die
der 141 fehlten.
Welche Anzeigen fehlten denn? Die aktuelle Position
des Schaltwerks braucht man doch bei der BR 141 z.B.
nicht anzuzeigen, da muss der Tf einfach nur nach
hinten lauschen und mitzaehlen.

SCNR
Christoph (selber zeitweise einen Wendezug mit 141
regelmaessig benutzt habend)
Alfons Schürhaus
2007-07-03 09:01:55 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by Klaus von der Heyde
Es war genau andersherum: die 141 war wendezug-, aber nicht
doppeltraktionsfähig. Für eine doppeltraktion sind auch anzeigen für
den betriebszustand der 2. lok auf dem führerstand erforderlich, die
der 141 fehlten.
Welche Anzeigen fehlten denn? Die aktuelle Position
des Schaltwerks braucht man doch bei der BR 141 z.B.
nicht anzuzeigen, da muss der Tf einfach nur nach
hinten lauschen und mitzaehlen.
Was angezeigt wurde lag teilweise an der Art der Steuerung.

Bei der BR140/151 wurde mit dem 36pol Steuerkabel gefahren.
Hier wurde auf der führenden Lok eigentlich nur die
Fahrdrahtspannung bei Schaltwerk in Stellung 0 und die
Motorspannung in Stellung > 0 auf dem gleichen Instrument angezeigt.

Da man mit der Nachlaufsteuerung die Synchronität der Fahrstufen
nicht garantieren konnte, ist eine Stufenüberwachung in der Art
vorhanden gewesen, indem man die Motorspannung beider Lokomotiven
verglichen hat und die Lok mit der höheren Motorspannung
eine "Ab" Befehl bekam bis die Spannung gleich war.
--
Mit freundlichen Gruessen, Alfons
_____
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Alfons Schürhaus
2007-07-03 08:51:59 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Reinhard Schumacher
Post by Alfons Schürhaus
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig!
Und warum fuhren die hier im Ruhrgebiet dann jahrelang mit
Steuerwagen, auch von dort gesteuert?
Es war genau andersherum: die 141 war wendezug-, aber nicht
doppeltraktionsfähig. Für eine doppeltraktion sind auch anzeigen für
den betriebszustand der 2. lok auf dem führerstand erforderlich, die
der 141 fehlten.
Klaus
Uuups!

Das sollt natürlich heissen "Die BR 141 war nicht Doppeltraktionsfähig!"
Tschuldigung, Wendzugfähig lies sich schneller tippen 8-)
--
Mit freundlichen Gruessen, Alfons
_____
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Helmut Barth
2007-07-02 19:39:57 UTC
Permalink
Salut!
Post by Alfons Schürhaus
Post by Helmut Barth
Salut!
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen zu
können. "Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Doppeltraktion: einer allein steuert die arbeitenden Maschinen.
Vorspann: die arbeitenden Maschinen werden einzeln gesteuert.
Eisenbahndeutsch 8-)
Doppeltraktion = 2 oder mehrere (Mehrfachtraktion) arbeitende
Lokomtiven im Zug von einem Führerstand bedient!
Wobei die Loks nicht zwingend "direkt" gekuppelt
sein müssen. Einen ICE1 könnte man als Doppeltraktion
deklarieren.
Zuglok = Die direkt mit dem Zug gekuppelte arbeitende Lokomotive
Vorspann = Eine Zweite Lok vor der Zuglok auch besetzt und
arbeitend.
Wagenlok = Lokomotiven im Zug die nicht arbeiten also geschleppt
werden. Das kann die Zuglok sein oder eine Lok am
Ende des Zuges.
Schiebelok = ähnlich Vorspann nur am Ende des Zuges, muss zum
"Nachschieben" nicht mit dem Zug gekuppelt sein!
Bis hierher passt das ganz gut.
Post by Alfons Schürhaus
Eine Wendezugfähige Lok muss nicht unbedingt "Doppeltraktionsfähig"
sein. Die BR 141 war nicht Wendezugfähig! Eine Doppeltraktion, also das
bedienen von der führenden Lok klappte zwar aber es fehlten alle
Anzeigeinstrumente für die Grundinformation des Zustandes der
hinteren Lokomotive.
Hier hast du einen klitzekleinen Fehler gemacht. Die BR 141 war sehr
wohl Wendezugfähig. Wie du anschließend fast richtig darlegst, war sie
nicht für Doppeltraktion zugelassen, wenngleich das technisch
funktioniert haben würde, mit der Einschränkung, daß man halt keine
Informationen über die gesteuerte Lokomotive erhalten hätte, was für das
Verbot des Doppeltraktionsfahrens ausschlaggebend war.

Grüßle, Helmut
--
Und wann wird diese Bescheinigung nicht geholt wenn man 'se tatsächlich
wirklich gebrauchen könnte - also mein Tip wäre 'se zu holen wenn man
'se dringender gebrauchen könnte als welche die 'se sich holen obwohl
'se wirklich diese ohne wirklich zu gebrauchen sich holen würden?!
Christoph Schmitz
2007-07-01 11:05:19 UTC
Permalink
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
[...]
Man koennte so einen Maschinentelegraphen fuer
diesen Zweck (also zwei Loks vorne am Zug)
einsetzen (m.W. lief die Verstaendigung in
solchen Faellen ueber Pfeifsignale, was ja in
Anbetracht der kurzen Entfernung auch gut
funktionieren duerfte), aber ob man dann schon
von Doppeltraktion sprechen kann?
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen zu
können.
Doch, genau das muessen sie sein. Sonst nennt man
das Vorspann.
Post by Richie Kafka
"Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Nein, es heisst "zwei gemeinsam gesteuerte ziehen".

Christoph
Richie Kafka
2007-07-01 20:54:30 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
[...]
Man koennte so einen Maschinentelegraphen fuer
diesen Zweck (also zwei Loks vorne am Zug)
einsetzen (m.W. lief die Verstaendigung in
solchen Faellen ueber Pfeifsignale, was ja in
Anbetracht der kurzen Entfernung auch gut
funktionieren duerfte), aber ob man dann schon
von Doppeltraktion sprechen kann?
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen
zu können.
Doch, genau das muessen sie sein. Sonst nennt man
das Vorspann.
Wenn ich mich nicht irre, habe ich das Wort "Doppeltraktion" auch schon im
Zusammenhang mit ganz frühen Zügen, wo noch Einkuppler durch Großbritannien
fuhren, gelesen. Ist das in irgendwelchen Regelwerken genau spezifiziert,
wie man was nennt?
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
"Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Nein, es heisst "zwei gemeinsam gesteuerte ziehen".
Doppel sind zwei und Traktion ist Antrieb oder Zug. Hmmm. Irgendwie fehlt
mir hier der Bezug zur gemeinsamen Steuerung. Oder habe ich da was
übersehen?
--
Gruß
Richie
Christoph Schmitz
2007-07-01 21:26:08 UTC
Permalink
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen
zu können.
Doch, genau das muessen sie sein. Sonst nennt man
das Vorspann.
Wenn ich mich nicht irre, habe ich das Wort "Doppeltraktion" auch schon im
Zusammenhang mit ganz frühen Zügen, wo noch Einkuppler durch Großbritannien
fuhren, gelesen. Ist das in irgendwelchen Regelwerken genau spezifiziert,
wie man was nennt?
Eine Primaerquelle dazu kann ich leider nicht nennen,
in der Fahrdienstvorschrift steht es jedenfalls nicht.
Als Sekundaerquelle koennte ich diese Newsgroup und
Wikipedia nennen.
Dass der Begriff auch als Oberbegriff (also Vorspann
einschliessend) benutzt wird, mag sein.
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
"Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Nein, es heisst "zwei gemeinsam gesteuerte ziehen".
Doppel sind zwei und Traktion ist Antrieb oder Zug. Hmmm. Irgendwie fehlt
mir hier der Bezug zur gemeinsamen Steuerung. Oder habe ich da was
übersehen?
Ja, den Aspekt, dass ein zusammengesetztes Wort oft
mehr beschreibt als die Summe seiner Teile. Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".

Christoph
Richie Kafka
2007-07-01 21:40:24 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen
zu können.
Doch, genau das muessen sie sein. Sonst nennt man
das Vorspann.
Wenn ich mich nicht irre, habe ich das Wort "Doppeltraktion" auch schon
im Zusammenhang mit ganz frühen Zügen, wo noch Einkuppler durch
Großbritannien fuhren, gelesen. Ist das in irgendwelchen Regelwerken
genau spezifiziert, wie man was nennt?
Eine Primaerquelle dazu kann ich leider nicht nennen,
in der Fahrdienstvorschrift steht es jedenfalls nicht.
Als Sekundaerquelle koennte ich diese Newsgroup und
Wikipedia nennen.
Dass der Begriff auch als Oberbegriff (also Vorspann
einschliessend) benutzt wird, mag sein.
Okay, dann werde ich in Zukunft zwischen Vorspann und Doppeltraktion
unterscheiden.
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
"Doppeltraktion" heißt ja eigentlich nur: "zwei ziehen".
Nein, es heisst "zwei gemeinsam gesteuerte ziehen".
Doppel sind zwei und Traktion ist Antrieb oder Zug. Hmmm. Irgendwie fehlt
mir hier der Bezug zur gemeinsamen Steuerung. Oder habe ich da was
übersehen?
Ja, den Aspekt, dass ein zusammengesetztes Wort oft
mehr beschreibt als die Summe seiner Teile. Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
--
Gruß
Richie
Valentin Brueckel
2007-07-01 21:47:55 UTC
Permalink
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
Dafür hat man jetzt dem kompakten Begriff "Befahren des Gegengleises mit
Hauptsignal und Signal Zs 6 ständig eingerichtet" gefunden.

Gruß,

Val
Richie Kafka
2007-07-01 21:52:37 UTC
Permalink
Post by Valentin Brueckel
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
Dafür hat man jetzt dem kompakten Begriff "Befahren des Gegengleises mit
Hauptsignal und Signal Zs 6 ständig eingerichtet" gefunden.
OK, das schreckt wirklich ab. Sowas ist ja absolut neben der Mütze.
--
Gruß
Richie
Christoph Schmitz
2007-07-01 21:52:00 UTC
Permalink
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
Ja, es heisst jetzt "Befahren des Gegengleises mit
Hauptsignal und Signal Zs 6 staendig eingerichtet".

Christoph
Richie Kafka
2007-07-01 21:54:21 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
Ja, es heisst jetzt "Befahren des Gegengleises mit
Hauptsignal und Signal Zs 6 staendig eingerichtet".
Hauaha. Wie ich schon nebenan sage: <f697mt$9v0$***@aioe.org>

;-)
--
Gruß
Richie
Marc Haber
2007-07-02 14:39:02 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Wenn man
versucht, Begriffe so zusammenzusetzen, dass sie das,
was sie bedeuten, mit ihren Teilen auch komplett
beschreiben, kommt sowas raus wie die Neufassung von
"Gleiswechselbetrieb".
Nennt man das jetzt anders?
Ja, es heisst jetzt "Befahren des Gegengleises mit
Hauptsignal und Signal Zs 6 staendig eingerichtet".
In der Praxis weiterhin abgekürzt GWB.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Christoph Zimmermann
2007-07-02 14:46:52 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
In der Praxis weiterhin abgekürzt GWB.
TBFKAGWB oder so (DBVBAGWB wäre wohl korrekter)

SCNR

-chriz
--
Das Warten ist gewiß 'ne Qual,
drum schimpf nicht gleich aufs Personal!
Im allgemeinen, weißt du ja:
die Straßenbahn ist pünktlich da.
Ronald Felix
2007-07-04 16:44:05 UTC
Permalink
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
Post by Richie Kafka
Post by Christoph Schmitz
[...]
Man koennte so einen Maschinentelegraphen fuer
diesen Zweck (also zwei Loks vorne am Zug)
einsetzen (m.W. lief die Verstaendigung in
solchen Faellen ueber Pfeifsignale, was ja in
Anbetracht der kurzen Entfernung auch gut
funktionieren duerfte), aber ob man dann schon
von Doppeltraktion sprechen kann?
Na klar. Zwei arbeitende Loks vor einem Zug müssen nicht zwingend
steuerungstechnisch gekoppelt sein, um sie als Doppeltraktion bezeichnen
zu können.
Doch, genau das muessen sie sein. Sonst nennt man
das Vorspann.
Wenn ich mich nicht irre, habe ich das Wort "Doppeltraktion" auch schon im
Zusammenhang mit ganz frühen Zügen, wo noch Einkuppler durch Großbritannien
fuhren, gelesen. Ist das in irgendwelchen Regelwerken genau spezifiziert,
wie man was nennt?
In anderen Sprachen hättest du schon Recht. In Belgiën ist was in
Deutschland eine Doppeltraction ist 'treinschakeling' (Zugschaltung),
einen Vorspan wird 'dubbeltraktie' (Doppeltraction) genannt.

In Franzözisch gibt es den Begrif 'UM' Unité multiple oder so für
geschaltete Lokomotieven.

Ronald

Martin Schilling
2007-06-23 08:52:58 UTC
Permalink
Moin Thorsten,
Post by Thorsten Klein
Das gabs mal - Wendezugdampfloks - aber wie funktioniert das? Waren das
Ol- oder Kohleloks?
das hat Christoph ja schon beantwortet
Post by Thorsten Klein
Wurde grad in *.historisch beim Thema Doppeltraktion erwähnt da wollt
ich mal nachfragen.
Entschuldige, das war nur eine blöde Bemerkung meinerseits;)
Post by Thorsten Klein
Wenn Wendezugbetrieb möglich war müßte
Doppeltraktion ja eigentlich auch irgendwie möglich sein...?
Nein, es war ja ein Heizer mit Reglerberechtigung auf der Lok.
Im Gegensatz zu heutigen Wendezügen waren keine Steuerwagen sondern
Befehlswagen vorne im Zug. Da wird also nicht die Lok, sondern der
Heizer ferngesteuert;)))

Martin.
--
Der Trieb Eisenbahn zu spielen/sammeln/etc ist nicht gleichzusetzen mit
dem Trieb inkompetenten Modellbahnhändlern Geld in den Rachen zu werfen
Stefan Sczekalla-Waldschmidt in d.r.m.b.
Werner Huemer
2007-06-23 19:20:55 UTC
Permalink
Post by Martin Schilling
Moin Thorsten,
Post by Thorsten Klein
Das gabs mal - Wendezugdampfloks - aber wie funktioniert das? Waren das
Ol- oder Kohleloks?
das hat Christoph ja schon beantwortet
Post by Thorsten Klein
Wurde grad in *.historisch beim Thema Doppeltraktion erwähnt da wollt
ich mal nachfragen.
Entschuldige, das war nur eine blöde Bemerkung meinerseits;)
Post by Thorsten Klein
Wenn Wendezugbetrieb möglich war müßte
Doppeltraktion ja eigentlich auch irgendwie möglich sein...?
Nein, es war ja ein Heizer mit Reglerberechtigung auf der Lok.
Im Gegensatz zu heutigen Wendezügen waren keine Steuerwagen sondern
Befehlswagen vorne im Zug. Da wird also nicht die Lok, sondern der
Heizer ferngesteuert;)))
wie fand da die kommuniktion statt?
ähnlich wie in einem dampfschiff?

werner
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