Discussion:
Pantograph vorne hoch
(zu alt für eine Antwort)
Horst Lange
2006-01-27 11:55:29 UTC
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Hallo,

meinem Sohn habe ich vor kurzen erklärt, daß üblicherweise der hintere
Pantograph (oder sagt man Stromabnehmer?) aufgebügelt wird, da bei einem
Unfall/Schaden der Oberleitung der vordere ggf. verschont bleibt und die
Lok so mit eigener Kraft zur Reparatur fahren kann.

Ausnahmen:
2. Lok oder Steuerwagen hinter der ersten Lok
Wagen mit feuergefährlichen Inhalt hinter der Lok
Empfindliches Transportgut wie Autos hinter der Lok

Nun gibt es ja immer mehr Mehrsystemlokomotiven, bei der man eben nicht
die Freie Wahl hat, da die Schleifstücke zu schmal (Gefahr des
Kontaktverust) oder zu breit (Verletzung Lichtraumprofil) sind.

Nun stellt sich mir die Frage, wie hoch die Gefahr / Schaden ist, wenn
der 'ungünstige' Pantograph oben ist, oder ob es eher eine vorbeugende
Richtlinie ist, zumal ich kürzlich erst wieder ein Bild einer 48x oder
Dispolok gesehen hatte, bei der der hintere Pantpgraph oben war und
direkt auf die Lok ein Kesselwagen folgte...

Horst
Christoph Schmitz
2006-01-27 12:51:53 UTC
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Post by Horst Lange
Hallo,
meinem Sohn habe ich vor kurzen erklärt, daß üblicherweise der hintere
Pantograph (oder sagt man Stromabnehmer?) aufgebügelt wird, da bei einem
Ich wuerde sagen, dass man beide Bezeichnungen gleichberechtigt
verwenden kann. Pantograph bietet sich als schoener Ausweg an,
wenn man bei naeherer Spezifizierung eines solchen sowohl "Wech-
selstromabnehmer" als auch "Wechselstromstromabnehmer" unschoen
findet. ;-)
Post by Horst Lange
Unfall/Schaden der Oberleitung der vordere ggf. verschont bleibt und die
Lok so mit eigener Kraft zur Reparatur fahren kann.
2. Lok oder Steuerwagen hinter der ersten Lok
Genau, Grund hier: Abreissfunken koennten sich in die Front-
scheibe einbrennen. Ausserdem ist bei zwei arbeitenden Loks
ein grosser Abstand zwischen den gehobenen Stromabnehmern an-
zustreben (Schwingungsverhalten der Oberleitung).
Post by Horst Lange
Wagen mit feuergefährlichen Inhalt hinter der Lok
Wegen Brandgefahr durch Abreissfunken.
Post by Horst Lange
Empfindliches Transportgut wie Autos hinter der Lok
Gleicher Grund wie beim ersten Punkt.
Post by Horst Lange
Nun gibt es ja immer mehr Mehrsystemlokomotiven, bei der man eben nicht
die Freie Wahl hat, da die Schleifstücke zu schmal (Gefahr des
Kontaktverust) oder zu breit (Verletzung Lichtraumprofil) sind.
Davon betroffen sind meines Wissens die Baureihe 189 der DB,
die 421 der SBB, die 465 der BLS (jeweils nur ein Stromabneh-
mer fuer "Wechselstrom breit" bzw. "Wechselstrom schmal") und
die 1116 der OeBB (nur einmal "Wechselstrom schmal"), waehrend
die 185 jeweils zwei identische Stromabnehmer hat.
Ferner tritt das Problem auch unter Gleichstrom auf, wo wegen
der hohen Stroeme mit beiden Stromabnehmern gefahren werden
muss (bei 3 kV manchmal, bei 1,5 kV m.W. immer).
Post by Horst Lange
Nun stellt sich mir die Frage, wie hoch die Gefahr / Schaden ist, wenn
der 'ungünstige' Pantograph oben ist, oder ob es eher eine vorbeugende
Richtlinie ist, zumal ich kürzlich erst wieder ein Bild einer 48x oder
Dispolok gesehen hatte, bei der der hintere Pantpgraph oben war und
direkt auf die Lok ein Kesselwagen folgte...
Ich denke mal, die Gefahren sind eher gering, so dass man sie
in Kauf nimmt, wenn es nicht anders geht.
Oberleitungsschaeden mit Abreissen des Stromabnehmers kommen
zwar hin und wieder vor, aber dass der zweite Stromabnehmer
dann wirklich beschaedigt wird, duerfte ziemlich unwahrschein-
lich sein.
Abreissfunken gibt es zwar, aber bezueglich der brennbaren
Ladung sehe ich die Gefahr eher gering. Diese sollte sich ja
in einem dichten Behaelter befinden. Ausserdem treten die
Funken vor allem waehrend der Fahrt auf, wo es recht unwahr-
scheinlich ist, dass sich durch eine kleine Leckage aussen
am Wagen ein zuendfaehiges Gemisch bilden kann. Interessant
waere, ob es tatsaechlich mal einen entsprechenden Unfall
gegeben hat, weiss das jemand?

Christoph
Martin Jangowski
2006-01-27 14:09:18 UTC
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Post by Christoph Schmitz
Ausserdem ist bei zwei arbeitenden Loks
ein grosser Abstand zwischen den gehobenen Stromabnehmern an-
zustreben (Schwingungsverhalten der Oberleitung).
Mich würde in diesem Zusammenhang folgendes interessieren:

Ich sehe regelmäßig am Bahnhof Mannheim-Neckarau an der Strecke
nach Graben-Neudorf zwei alte, blassrote Einheitsloks (leider im
Vorbeifahren schlecht zu sehen, welche Baureihen das sind), die als
Lokzug an einem roten Signal warten. Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?

Martin
Horst Lange
2006-01-27 14:23:27 UTC
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Post by Martin Jangowski
Post by Christoph Schmitz
Ausserdem ist bei zwei arbeitenden Loks
ein grosser Abstand zwischen den gehobenen Stromabnehmern an-
zustreben (Schwingungsverhalten der Oberleitung).
Ich sehe regelmäßig am Bahnhof Mannheim-Neckarau an der Strecke
nach Graben-Neudorf zwei alte, blassrote Einheitsloks (leider im
Vorbeifahren schlecht zu sehen, welche Baureihen das sind), die als
Lokzug an einem roten Signal warten. Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?
Am Frankfurter Hauptbahnhof habe ich erst kürzlich einen solchen "Zug"
gesehen, der vom Abstellbereich zum Zug gefahren wurde. Ich könnte mir
vorstellen, dass der Lokführer, wenn die "Doppellok" gemeinsam
abgestellt wird, nicht in die zweite Lok steigt um diese abzuschalten /
abzubügeln.

Horst
Oliver Lemke
2006-01-27 14:28:05 UTC
Permalink
Post by Martin Jangowski
Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?
<tim_taylor>Mehr Power!</tim_taylor>?

;-)

Gruß

Oli
--
Ausrüstung der örtlichen Aufsicht:
Die örtliche Aufsicht trägt eine rote Mütze.

Konzernrichtlinie 408 der Deutschen Bahn AG, Modul 0325, Absatz 3
Manfred Schenk
2006-01-27 14:31:47 UTC
Permalink
Post by Martin Jangowski
Post by Christoph Schmitz
Ausserdem ist bei zwei arbeitenden Loks
ein grosser Abstand zwischen den gehobenen Stromabnehmern an-
zustreben (Schwingungsverhalten der Oberleitung).
Ich sehe regelmäßig am Bahnhof Mannheim-Neckarau an der Strecke
nach Graben-Neudorf zwei alte, blassrote Einheitsloks (leider im
Vorbeifahren schlecht zu sehen, welche Baureihen das sind), die als
Lokzug an einem roten Signal warten. Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?
Nur zur Zeit oder auch im Sommer? bei der aktuellen Witterung könnte auch sein
dass dieses Päärchen (schreibt man das so?) einfach die Oberleitung eisfrei
halten soll.

ciao,
Manfred
--
| Manfred Schenk | born between RFC638 and RFC640
| PGP-Keys unter |
| http://www.ZEROByte.de/pgp/ | WWW: http://www.ZEROByte.de/
Martin Jangowski
2006-01-27 15:17:00 UTC
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Post by Manfred Schenk
Nur zur Zeit oder auch im Sommer? bei der aktuellen Witterung könnte auch sein
dass dieses Päärchen (schreibt man das so?) einfach die Oberleitung eisfrei
halten soll.
Zwar hab ich die bewusst nur in letzter Zeit gesehen, allerdings auch an
Tagen, die merklich über Null sind (was in der Rheinebene mehr der
Normalfall ist).

Martin
André Brandily
2006-01-28 02:58:50 UTC
Permalink
Post by Martin Jangowski
Ich sehe regelmäßig am Bahnhof Mannheim-Neckarau an der Strecke
nach Graben-Neudorf zwei alte, blassrote Einheitsloks (leider im
Vorbeifahren schlecht zu sehen, welche Baureihen das sind), die als
Lokzug an einem roten Signal warten. Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?
Das ist vermutlich eine Doppeltraktion auf dem Weg vom oder zu einem zu
bespannenden Zug. Der Lokführer kann nur beide Stromabnehmer
gleichzeitig heben oder senken, nicht einzeln.

mfg
Andre
Horst Lange
2006-01-28 09:01:10 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Post by Martin Jangowski
Ich sehe regelmäßig am Bahnhof Mannheim-Neckarau an der Strecke
nach Graben-Neudorf zwei alte, blassrote Einheitsloks (leider im
Vorbeifahren schlecht zu sehen, welche Baureihen das sind), die als
Lokzug an einem roten Signal warten. Interessanterweise sind bei beiden
die Stromabnehmer oben (an den äusseren Enden) und der Maschinenraum ist
beleuchtet. Ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen. Ich frag mich,
was das soll... wenn eine Lok kalt mitgeschleppt wird, ist das ja
einzusehen, aber beide mit Stromabnehmer oben?
Das ist vermutlich eine Doppeltraktion auf dem Weg vom oder zu einem zu
bespannenden Zug. Der Lokführer kann nur beide Stromabnehmer
gleichzeitig heben oder senken, nicht einzeln.
rein aus Neugier: wird in jeder Lok per Schalter festgelegt,
welcher sich beim Befehl heben/senken soll?
--
H0rst
Christian Blome
2006-01-28 09:56:52 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Das ist vermutlich eine Doppeltraktion auf dem Weg vom oder zu einem
zu bespannenden Zug. Der Lokführer kann nur beide Stromabnehmer
gleichzeitig heben oder senken, nicht einzeln.
Er könnte die zweite Lok doch auch abgerüstet (also nicht arbeitend) bis
zum Startbahnhof des Zuges mitnehmen...


Viele Grüße
Christian
--
Das Verlinken einer Webseite zu verbieten entspricht dem
ausschließlichen Fahren nach Dienstfahrt, Werkstattfahrt und Nicht
Einsteigen. Klar, ohne User läuft der Server ja auch viel besser.
[Marc H. am 03.11.2004 in debs]
Michael Rudolf
2006-01-28 10:28:47 UTC
Permalink
Christian Blome wrote:

[Doppeltraktion]
Post by Christian Blome
Er könnte die zweite Lok doch auch abgerüstet (also nicht arbeitend) bis
zum Startbahnhof des Zuges mitnehmen...
Wozu sollte so etwas gut sein? Zuerst alles auf Schleppfahrt einrichten,
danach Kommando zurück? Ausserdem kann er dann nur in eine Richtung
fahren, auf der anderen Seite müsste er sonst alles wieder einrichten.

Michael
Christian Blome
2006-01-28 12:25:43 UTC
Permalink
Post by Michael Rudolf
[Doppeltraktion]
Post by Christian Blome
Er könnte die zweite Lok doch auch abgerüstet (also nicht
arbeitend) bis zum Startbahnhof des Zuges mitnehmen...
Wozu sollte so etwas gut sein? Zuerst alles auf Schleppfahrt
einrichten, danach Kommando zurück? Ausserdem kann er dann nur in
eine Richtung fahren, auf der anderen Seite müsste er sonst alles
wieder einrichten.
Gibt es große (zeitliche) Unterschiede, wenn man man eine abgerüstet
abgestellte Lok vorbereitet für Schleppfahrt oder "Arbeitsfahrt"?


Viele Grüße
Christian
--
"Das ist ein Satz, bei dem ein gesamter Kurs spontane Neurodermitis
bekommen würde." (Jürgen K.)
André Brandily
2006-01-28 12:45:05 UTC
Permalink
Post by Christian Blome
Gibt es große (zeitliche) Unterschiede, wenn man man eine abgerüstet
abgestellte Lok vorbereitet für Schleppfahrt oder "Arbeitsfahrt"?
Die Lok als Wagen mitzunehmen geht wesentlich schneller: Kuppeln,
Batteriehauptschalter einschalten, Schluß einschalten, aufpumpen,
Bremsprobe, fertig. Wenn man aber damit einen Zug bespannen will, baut
man sich lieber sofort eine Doppeltraktion zusammen, dann geht der
Richtungswechsel auch wesentlich schneller.

mfg
Andre
Falk Schade
2006-01-28 22:37:33 UTC
Permalink
Post by Christian Blome
Post by Michael Rudolf
[Doppeltraktion]
Post by Christian Blome
Er könnte die zweite Lok doch auch abgerüstet (also nicht
arbeitend) bis zum Startbahnhof des Zuges mitnehmen...
Wozu sollte so etwas gut sein? Zuerst alles auf Schleppfahrt
einrichten, danach Kommando zurück? Ausserdem kann er dann nur in
eine Richtung fahren, auf der anderen Seite müsste er sonst alles
wieder einrichten.
Gibt es große (zeitliche) Unterschiede, wenn man man eine abgerüstet
abgestellte Lok vorbereitet für Schleppfahrt oder "Arbeitsfahrt"?
Viele Grüße
Christian
--
"Das ist ein Satz, bei dem ein gesamter Kurs spontane Neurodermitis
bekommen würde." (Jürgen K.)
André Brandily
2006-01-29 12:42:30 UTC
Permalink
was wollen uns diese Worte sagen?

mfg
Andre
Christoph Schmitz
2006-01-29 13:12:48 UTC
Permalink
Post by André Brandily
was wollen uns diese Worte sagen?
Welche Worte? Ich sehe da keine.

Christoph
Michael Rudolf
2006-01-29 13:27:40 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Post by André Brandily
was wollen uns diese Worte sagen?
Welche Worte? Ich sehe da keine.
Er meint wohl leere Worte. Also Politik oder Kirche.

Gruss, Michael
André Brandily
2006-01-31 05:29:05 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Welche Worte? Ich sehe da keine.
Drum.

mfg
Andre

Michael Kreiser
2006-01-27 15:28:34 UTC
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Genau, Grund hier: Abreissfunken koennten sich in die Front-
scheibe einbrennen. Ausserdem ist bei zwei arbeitenden Loks
ein grosser Abstand zwischen den gehobenen Stromabnehmern an-
zustreben (Schwingungsverhalten der Oberleitung).
Ich hätte gedacht das hat mit der Erwärmung der Oberleitung zu tun...

Micha
Michael Platen
2006-01-28 10:50:36 UTC
Permalink
Moin Zusammen,
Post by Christoph Schmitz
Post by Horst Lange
Nun gibt es ja immer mehr Mehrsystemlokomotiven, bei der man eben nicht
die Freie Wahl hat, da die Schleifstücke zu schmal (Gefahr des
Kontaktverust) oder zu breit (Verletzung Lichtraumprofil) sind.
Davon betroffen sind meines Wissens die Baureihe 189 der DB,
die 421 der SBB, die 465 der BLS (jeweils nur ein Stromabneh-
mer fuer "Wechselstrom breit" bzw. "Wechselstrom schmal") und
die 1116 der OeBB (nur einmal "Wechselstrom schmal"), waehrend
die 185 jeweils zwei identische Stromabnehmer hat.
Ferner tritt das Problem auch unter Gleichstrom auf, wo wegen
der hohen Stroeme mit beiden Stromabnehmern gefahren werden
muss (bei 3 kV manchmal, bei 1,5 kV m.W. immer).
SWIW ist das bei Gleichstrom nicht mehr unbedingt notwendig: die heutigen
"elektronischen" Loks (insbesondere Drehstrom) haben nicht mehr den hohen
Anlaufstrom, den früher die klassischen Gleichstromloks beim Anfahren hatten.

Die aktuellen Mehrsystemlokomotiven und -triebköpfe haben daher auch nur einen
Stromabnehmer pro System (in der Regel einen breiten und einen schmalen).

Da aber in den entsprechenden Ländern noch genug klassische
Gleichtromlokomotiven unterwegs sind, schreibt man in der Regel das Heben des
zweiten Abnehmers vor, damit es nicht zu einer problematischen Fehlbedienung
kommt.
--
Viele Grüße

Michael Platen
Martin Bienwald
2006-01-27 15:37:44 UTC
Permalink
Post by Horst Lange
Nun stellt sich mir die Frage, wie hoch die Gefahr / Schaden ist, wenn
der 'ungünstige' Pantograph oben ist, oder ob es eher eine vorbeugende
Richtlinie ist, zumal ich kürzlich erst wieder ein Bild einer 48x oder
Dispolok gesehen hatte, bei der der hintere Pantpgraph oben war und
direkt auf die Lok ein Kesselwagen folgte...
Der muß ja nicht unbedingt Brennbares enthalten haben.

... Martin
André Brandily
2006-01-28 02:54:57 UTC
Permalink
Post by Horst Lange
meinem Sohn habe ich vor kurzen erklärt, daß üblicherweise der hintere
Pantograph (oder sagt man Stromabnehmer?) aufgebügelt wird, da bei einem
Unfall/Schaden der Oberleitung der vordere ggf. verschont bleibt und die
Lok so mit eigener Kraft zur Reparatur fahren kann.
Die korrekte Bezeichnung (zumindest bei der DB) ist Stromabnehmer.
Manche Stromabnehmer haben zwar die Gestalt eines Pantographen, aber ein
Pantograph kann auch ein parallelogrammähnliches Zeichenwerkzeug sein.
Das eignet sich dann aber kaum zum Einbau in eine Ellok.
Post by Horst Lange
Nun gibt es ja immer mehr Mehrsystemlokomotiven, bei der man eben nicht
die Freie Wahl hat, da die Schleifstücke zu schmal (Gefahr des
Kontaktverust) oder zu breit (Verletzung Lichtraumprofil) sind.
Wenn es zwingende Gründe gibt, den "fhalscen" Stromabnehmer am Draht zu
haben, dann geht es eben nicht anders.

mfg
Andre
Bjoern Schliessmann
2006-01-29 22:57:11 UTC
Permalink
Post by Horst Lange
meinem Sohn habe ich vor kurzen erklärt, daß üblicherweise der
hintere Pantograph (oder sagt man Stromabnehmer?) aufgebügelt
wird, da bei einem Unfall/Schaden der Oberleitung der vordere ggf.
verschont bleibt und die Lok so mit eigener Kraft zur Reparatur
fahren kann.
Die Diskussion hatten wir glaube ich schon öfters hier. IIRC war der
wichtigste Grund, nur den hinteren Stromabnehmer zu benutzen, dass
der Kohleabrieb der Schleifleiste nicht auf das Lokdach fällt (und
möglicherweise irgendwann Isolationsprobleme verursacht).
Post by Horst Lange
Nun gibt es ja immer mehr Mehrsystemlokomotiven, bei der man eben
nicht die Freie Wahl hat, da die Schleifstücke zu schmal (Gefahr
des Kontaktverust) oder zu breit (Verletzung Lichtraumprofil)
sind.
Oder sie gleich an anderen Trafoabgriffen hängen.
Post by Horst Lange
Nun stellt sich mir die Frage, wie hoch die Gefahr / Schaden ist,
wenn der 'ungünstige' Pantograph oben ist,
Wenn eine Lok die Oberleitung runterreißt, dann meist nicht nur
hinter sich. Ich schätze, dass es sich im Ergebnis nicht viel
nimmt, ob jetzt der vordere oder hintere Stromabnehmer den
Fahrdraht runterholt.

Es ist übrigens auch manchmal zu beobachten, dass bei Wendezügen der
Stromabnehmer beim Wenden garnicht gewechselt wird (Richtlinie sagt
IIRC: Wenn beim Wenden genügend Zeit vorhanden ist -- CMIIW).

Grüße,


Björn
--
BOFH Excuse #372:

Forced to support NT servers; sysadmins quit.
H. Schubert
2006-01-30 08:06:08 UTC
Permalink
Post by Bjoern Schliessmann
Wenn eine Lok die Oberleitung runterreißt, dann meist nicht nur
hinter sich. Ich schätze, dass es sich im Ergebnis nicht viel
nimmt, ob jetzt der vordere oder hintere Stromabnehmer den
Fahrdraht runterholt.
Ich bin mal mit 2 Strab-Triebwagen (Doppeltraktion) in eine
defekte Oberleitungsstelle hinein gefahren. Den 1.
Stromabnehmer habe ich noch runter bekommen, dadurch bin ich
wenigstens noch mit eigener Kraft in den Betriebshof gekommen.

Gruß
Hartmut
--
Die From-Adresse existiert, wird aber nicht gelesen.
Für reale Nachrichten bitte "net" durch "de" ersetzen.
Klaus Horn
2006-01-30 10:41:44 UTC
Permalink
Post by Bjoern Schliessmann
Es ist übrigens auch manchmal zu beobachten, dass bei Wendezügen der
Stromabnehmer beim Wenden garnicht gewechselt wird (Richtlinie sagt
IIRC: Wenn beim Wenden genügend Zeit vorhanden ist -- CMIIW).
Bei der S-Bahn Nürnberg (BR 143 und x-Wagen) wird für gleichmäßigen
Verschleiß der Stromabnehmer monatlich gewechselt.

Gruß, Klaus
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