Post by Richie KafkaPost by Hans-Joachim Zierke...in Form von 100% Marktanteil bei Loks < 2000 kW.
Echt? Fahren bei Industrie- und Privatbahnen nicht auch häufiger mal
dieselelektrische ... von MAK zum Beispiel?
Vossloh, the artist formerly known as MAK.
Das /ist/ der ehemalige MAK-Lokomotivbau, der erst erfolglos zu Siemens
und dann erfolgreich zu Vossloh kam.
Bis weit in die 90er Jahre hinein hat man die kleinen Loks auf Wunsch
des Kunden entweder dieselelektrisch oder dieselhydraulisch ausgeführt.
Die Di-8 für Norwegen zum Beispiel sind dieselelektrisch.
Erst während der 90er Jahre erreichte Voith dann derart hohe
Kostenvorteile in der Leistungsklasse 400 - 1500 kW, daß niemand mehr
kleine Loks mit Dieselelektrik haben wollte, und die DE-Versionen
purzelten aus dem Katalog.
Es ist ja nicht so, daß diese Loks besser wären! Sie sind halt nur
billiger. Was würdest Du denn kaufen, wenn Du für den Preis von
5 dieselelektrischen Loks für den Verschub- und leichten Streckendienst
6 dieselhydraulische bekämest? Seit Voith einen Bypass im Getriebe hat,
mit dem man ebenfalls eine sehr schnelle elektronische Regelung des
Schlupfes hinkriegt, ist der ehemalige Hauptvorteil dahin.
Post by Richie KafkaPost by Hans-Joachim ZierkeDann nimm halt die Triebköpfe des HST. Bei ihrem geringen Gesamtgewicht
schneiden die sooo schlecht auch wieder nicht ab.
Irgendwas haben die anders gemacht als andere.
Ich halte den HST für den besten Dieselzug der Eisenbahngeschichte, ja.
Werden jetzt übrigens mit MTU 4000 remotorisiert.
Post by Richie KafkaBis heute scheinen die keine zwei dreiachsigen oder drei zweiachsigen
Drehgestelle zu mögen. Gibt's da irgendwo 'ne Statistik, ob die Sechsachser
wirklich so schlimm sind oder ist das auch wieder nur 'ne "Befindlichkeit"
wie damals mit dem Tpen in Großbritannien, der nur einzelradgetriebene
Dampflokomotiven wollte?
"Drei zweiachsige" sind sicher kein Problem. Wäre die Industrie in der
Lage, zum anderthalbfachen Preis einer 185 eine solche Lok mit
anderthalbfacher Leistung anzubieten, könnte ich mir gut vorstellen, daß
man die verkaufen kann.
Post by Richie KafkaTrampeln zwei Ludmillas denn nun das Gleis stärker
kaputt als drei 218er?
Ja, mit Sicherheit.
Post by Richie KafkaOder trampeln zwei 155er das Gleis stärker kaputt
als drei 143er?
Ja, mit Sicherheit.
Post by Richie KafkaPost by Hans-Joachim ZierkeNachteil der 4000-PS-Ludmillas ist nach wie vor, daß sie sechs Achsen
brauchen dafür. Vossloh stellt Dir, wenn Du das möchtest, einen
Vierachser mit 4000 PS vor die Tür.
Naja gut, aber dann mit mehr als 21,5t Achslast. Irgend so ein krasses
Geschoß haben die, stimmt.
"Mehr als 21,5t Achslast" auch nur wegen der Billigbauweise "Rahmen
plus draufgesetzter Aufbau". Mit einem chicen selbsttragenden Kasten
in Stahlleichtbauweise sollte man die 4 Tonnen problemlos 'reinholen
können.
Übrigens hat Krauss-Maffei in den 80er Jahren die 354 nach Spanien
geliefert: 80 Tonnen, gut 4000 PS. Na gut, ob die güterzugtauglich wäre,
ist nicht ausgemacht.
Wäre übrigens lustig, so etwas
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neben eine 232 zu stellen, und den Leuten zu erklären, daß das kleine
Ding mehr PS hat. Das da hinter der Lok, das sind Talgo-Wagen. Die Höhe
wird Dir von den Nachtzug-Talgos bekannt sein.
Post by Richie KafkaPost by Hans-Joachim ZierkeWas denn sonst? Die Standard-Güterzuglok 185 bietet 5600 kW am Rad, die
ER 20 bietet 1600 kW am Rad. Das ist nicht nur untermotorisiert, das ist
eher ein Witz.
Ja, 'n Viertel Eurosprinter. Die Ösis haben aber extra so schwach bestellt.
Siemans hat auch 2MW auf vier Achsen im Angebot.
Du hast nicht übersehen, daß ich "am Rad" schrieb?
Post by Richie KafkaUnd laufende Kosten wegen Sprit und Verschleiß und so?
Mit Drehstromantriebstechnik kriegst Du geringeren Verbrauch hin,
besonders bei wechselhaften Lastfällen. Wenn Du dann aber meinetwegen
20 Liter auf 100 km weniger verbrauchst, stellst Du als nächstes fest,
daß solche Loks wie die G-1700
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nur selten mehr als einige hundert Kilometer pro Tag laufen, und Du
daher eine Weile brauchst, ein paar hunderttausend wieder 'reinzuholen.
Bei der Wartung sieht die Hydraulik gut aus, und in der
Langfristperspektive sehr gut. Besorge mal in 30 Jahren die Bauteile der
Leistungselektronik. Dagegen ist es kein Problem, 50 Jahre alte Getriebe
zu warten.
Hans-Joachim