Discussion:
Schiene mit Aufschrift B V G Bochum 1900?
(zu alt für eine Antwort)
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Moin!

An der Nebenstrecke Forchheim-Ebermannstadt sind mir heute in dem Teil
Wiesenthau-Ebermannstadt, der nicht bei der Erneuerung letztens dabei
war, Schienen mit der Aufschrift B V G Bochum 1900 aufgefallen. Es
kann doch kaum sein, daß da Schienen liegen, die 107 Jahre alt
sind...oder doch? Evtl. hat ja da nur der Beschriftungsautomat
gesponnen? Andere Abschnitte trugen Aufschriften wie 1957 oder 1960,
das kommt an sich eher hin.
Nett war der Übergang von alt auf neu, an der Schweißstelle sieht man,
daß die alten Schienen sicher mehr als nur einen cm dünner sind :) Das
war auch der Bereich mit der Aufschrift 1900...

Danke für Hinweise, und viele Grüße aus Fürth!

Ralph.
frank paulsen
vor 18 Jahren
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
An der Nebenstrecke Forchheim-Ebermannstadt sind mir heute in dem Teil
Wiesenthau-Ebermannstadt, der nicht bei der Erneuerung letztens dabei
war, Schienen mit der Aufschrift B V G Bochum 1900 aufgefallen. Es
kann doch kaum sein, daß da Schienen liegen, die 107 Jahre alt
sind...oder doch?
klar kann das sein. der 'Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG'
hat meines wissens nur um die jahrhundertwende schienen hergestellt,
danach ueberwiegend raeder und andere stahlgussteile.

http://www.bochum.de/blaue-linie/rundgang09.htm schreibt nix von
schienen, aber auf dem gelaende liegen (bzw. stehen als zaun-
befestigung) schienen mit B V G von 1898.
--
frobnicate foo
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by frank paulsen
klar kann das sein. der 'Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG'
hat meines wissens nur um die jahrhundertwende schienen hergestellt,
danach ueberwiegend raeder und andere stahlgussteile.
Aha. Also doch was Uraltes.
Post by frank paulsen
http://www.bochum.de/blaue-linie/rundgang09.htm schreibt nix von
schienen, aber auf dem gelaende liegen (bzw. stehen als zaun-
befestigung) schienen mit B V G von 1898.
Geil :-) Das ist schon starker Tobak, wenn man das so bedenkt, daß man
da auf über 100 Jahre alten Schienen rumfährt, wenn auch nur mit'm
614er :) Daher auch der Riesen-Unterschied am Übergang, in 107 Jahren
wird schon bissl Material abgerubbelt. Leider hatte ich keine Kamera
dabei.

Danke, und nochmals Grüße!

Ralph.
Christoph Schmitz
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Geil :-) Das ist schon starker Tobak, wenn man das so bedenkt, daß man
da auf über 100 Jahre alten Schienen rumfährt, wenn auch nur mit'm
614er :) Daher auch der Riesen-Unterschied am Übergang, in 107 Jahren
wird schon bissl Material abgerubbelt.
Oder es handelt sich um verschiedene Profile. Ist
vor allem der Schienenkopf unterschiedlich hoch
oder der Steg zwischen Kopf und Fuss?
Verbindungen zwischen verschiedenen Profilen gibt
es uebrigens auch auf neuen Strecken, z.B. da, wo
S-Bahn-Gleise (werden mit S54 gebaut) an andere
Gleise (meist UIC60) anstossen.

Christoph
Valentin Brueckel
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Verbindungen zwischen verschiedenen Profilen gibt
es uebrigens auch auf neuen Strecken, z.B. da, wo
S-Bahn-Gleise (werden mit S54 gebaut) an andere
Gleise (meist UIC60) anstossen.
Nicht nur da. Z.B. ist mir im Bahnhof Bonn-Bad Godesberg aufgefallen, daß
die Ausweichgleise 3/4 ein anderes Profil (AFAIR S54, bin aber nicht mehr
sicher) als die Durchgangsgleise 1/2 haben. Und im HGK/ehemaligen KBE-Netz
muß es auch Übergänge geben: In Sürth liegt S54, während in Tannenbusch
S49 zu finden ist.

Gruß,

Val
Christoph Schmitz
vor 18 Jahren
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Post by Valentin Brueckel
Post by Christoph Schmitz
Verbindungen zwischen verschiedenen Profilen gibt
es uebrigens auch auf neuen Strecken, z.B. da, wo
S-Bahn-Gleise (werden mit S54 gebaut) an andere
Gleise (meist UIC60) anstossen.
Nicht nur da. Z.B. ist mir im Bahnhof Bonn-Bad Godesberg aufgefallen,
daß die Ausweichgleise 3/4 ein anderes Profil (AFAIR S54, bin aber
nicht mehr sicher) als die Durchgangsgleise 1/2 haben. Und im
Die Durchgangsgleise haben sehr sicher UIC60, ist ja
eine beruechtigte Gueterzugstrecke. Die Ausweichgleise
scheinen mir von der Laenge her eh nur fuer kurze
Zuege (Regionalverkehr) geeignet zu sein, da ist S54
eine gute Wahl.
Post by Valentin Brueckel
HGK/ehemaligen KBE-Netz muß es auch Übergänge geben: In Sürth liegt
S54, während in Tannenbusch S49 zu finden ist.
Die KVB verwendet im eigenen Netz nichts schwereres
als S49. Was die HGK verwendet, weiss ich nicht, aber
auf Strecken mit staerkerem Gueteraufkommen (ist ja
in Suerth nicht der Fall) koennte UIC60 sinnvoll
sein. "Unser" oertliches Privat-EUI (EVS) verwendet
je nach Gueteraufkommen S54 oder UIC60.
Stimmt es eigentlich, dass man bei den Regionetzen
der DB laut ueber S42(!) nachdenkt, oder ist das nur
eine Latrinenparole?

Christoph
Valentin Brueckel
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Z.B. ist mir im Bahnhof Bonn-Bad Godesberg aufgefallen, daß die
Ausweichgleise 3/4 ein anderes Profil (AFAIR S54, bin aber nicht mehr
sicher) als die Durchgangsgleise 1/2 haben. Und im
Die Durchgangsgleise haben sehr sicher UIC60, ist ja
eine beruechtigte Gueterzugstrecke. Die Ausweichgleise
scheinen mir von der Laenge her eh nur fuer kurze
Zuege (Regionalverkehr) geeignet zu sein, da ist S54
eine gute Wahl.
Kommt drauf an, wie lange Regionalverkehrszüge Du meinst.
<http://www.db.de/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/personenbahnhoefe/bahnsteige/bahnsteige__filter,variant=details,recordId=768.html>
gibt die Bahnsteig 1/4 mit 329 und 2/3 mit 394 m an. Allerdings ist Gleis
3 in den neunzigern erneuert und am Südende (ohne Bahnsteig) verlängert
worden - kann sein, daß da UIC60 liegt, die leichteren Schienen habe ich
an Gleis 4 gesehen.

An Gleis 3 haben schon planmäßig ICE2-Ganzzüge (vor Lieferung der
Steuerwagen) gewendet, später fuhr dann dort der ICN nach Berlin ab.
Post by Christoph Schmitz
HGK/ehemaligen KBE-Netz muß es auch Übergänge geben: In Sürth liegt
S54, während in Tannenbusch S49 zu finden ist.
Die KVB verwendet im eigenen Netz nichts schwereres
als S49. Was die HGK verwendet, weiss ich nicht, aber
auf Strecken mit staerkerem Gueteraufkommen (ist ja
in Suerth nicht der Fall) koennte UIC60 sinnvoll
sein.
Ich habe mal verschärft drauf geachtet: Zwischen Hersel und Wesseling
scheint ausschließlich S49 zu liegen, in Wesseling Nord S54, in Godorf
wieder S49 und in Sürth überwiegend S54, aber auch einige Meter S49. (Und
jeweils eine Menge unterschiedlicher Hersteller und Herstellungsjahre).
Auf der Querbahn in Berzdorf habe ich UIC60 gesehen, was dort ja auch
sinnvoll erscheint.

Gruß,

Val
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Christoph Schmitz
Oder es handelt sich um verschiedene Profile. Ist
vor allem der Schienenkopf unterschiedlich hoch
oder der Steg zwischen Kopf und Fuss?
Es sah wirklich so aus, als wäre das Profil identisch, und lediglich
an der Oberfläche des Kopfes fehlt Material. Um diese eben zu
bekommen, ist natürlich die alte Schiene höher angebracht... Egal, ob
Verschleiß oder wirklich unterschiedliche Bauform, es sieht jedenfalls
wild aus.
Gunter Herrmann
vor 18 Jahren
Permalink
Hi!
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Geil :-) Das ist schon starker Tobak, wenn man das so bedenkt, daß man
da auf über 100 Jahre alten Schienen rumfährt, wenn auch nur mit'm
614er :)
Teilweise wurde auch altbrauchbares Material abgebauter (vorher
wenig abgenutzter, z.B. Lade-) Gleise zu Reparatur und Neubau verwendet.
Der Bahnhof Berlin-Schönefeld (erbaut 1950 ± x) hatte vor dem
viergleisigen Ausbau Glasow-Grünau Bahnhofsgleise mit
Herstellungsdatum Jahrzehnte vor Bahnhofsbau.

brgds
--
Gunter Herrmann
Orlando, Florida, USA
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Gunter Herrmann
Teilweise wurde auch altbrauchbares Material abgebauter (vorher
wenig abgenutzter, z.B. Lade-) Gleise zu Reparatur und Neubau verwendet.
Das war auch mein Gedanke, da die Jahreszahlen so wild
durcheinandergewürfelt auftauchen...
Christof Proft
vor 18 Jahren
Permalink
Hallo,
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Geil :-) Das ist schon starker Tobak, wenn man das so bedenkt, daß
man da auf über 100 Jahre alten Schienen rumfährt, wenn auch nur
mit'm 614er :)
Teilweise wurde auch altbrauchbares Material abgebauter (vorher wenig
abgenutzter, z.B. Lade-) Gleise zu Reparatur und Neubau verwendet.
Der Bahnhof Berlin-Schönefeld (erbaut 1950 ± x) hatte vor dem
viergleisigen Ausbau Glasow-Grünau Bahnhofsgleise mit
Herstellungsdatum Jahrzehnte vor Bahnhofsbau.
gerne werden die Schienen auch umgedreht (nein, nicht auf den Kopf
gestellt ;-) ), um die unterschiedliche Abnutzung in den Kurven zu
kompensieren.
Dann hat man auch gerne altbrauchbares Material aus Hauptstrecken auf
Nebenbahnen wieder eingebaut, beim Wiederaufbau nach den
Kriegszerstörungen hat man sowieso alles Mögliche verwendet. Ich habe
sogar schon neu zusammengeschweißte Stahlschwellen gesehen.

Was ist S42? Nie gesehen. Auf den hessischen Nebenbahnen lag
üblicherweise S49, bei Gleiserneuerungen wurde auch schonmal S54 mit
Betonschwellen verlegt.

Gruß

Christof
Gerhard Thumm
vor 18 Jahren
Permalink
Ralph A. Schmid schrieb
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
An der Nebenstrecke Forchheim-Ebermannstadt sind mir heute
in dem Teil Wiesenthau-Ebermannstadt, der nicht bei der
Erneuerung letztens dabei war, Schienen mit der Aufschrift
B V G Bochum 1900 aufgefallen.
Merkwürdig, der Abschnitt bis Ebermannstadt wurde 1891 eröffnet

MfG Gerhard
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Gerhard Thumm
Merkwürdig, der Abschnitt bis Ebermannstadt wurde 1891 eröffnet
_So_ alt ist die Strecke? Vielleicht gab es mal Probleme kurz nach der
Eröffnung, und man mußte ausbessern?
Gerhard Thumm
vor 18 Jahren
Permalink
Ralph A. Schmid schrieb...
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Gerhard Thumm
der Abschnitt bis Ebermannstadt wurde 1891 eröffnet
_So_ alt ist die Strecke?
Ja.
Mit der Fortsetzung bis Heiligenstadt bzw. Behringersmühle
hat man sich dann Zeit gelassen. Behringersmühle hat man
erst Ende der 20-er erreicht. Für landwirtschaftliche Er-
schließung zu spät, außerdem genau so wie Tourismus wirt-
schaftlich nicht ausreichend. Deshalb wurde auch früh
wieder eingestellt/stillgelegt.

MfG Gerhard
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Gerhard Thumm
Ja.
Mit der Fortsetzung bis Heiligenstadt bzw. Behringersmühle
hat man sich dann Zeit gelassen. Behringersmühle hat man
erst Ende der 20-er erreicht.
Ist das da hinten nicht Schmalspur, oder irre ich? Und wenn schmal,
war zuerst alles 1435, und irgendwann wurde "hinten" umgebaut, wurde
gleich schmal gebaut, oder wie muß man sich das vorstellen?

Grüße von genau dieser Strecke :)

Ralph.
Gerhard Thumm
vor 18 Jahren
Permalink
Ralph A. Schmid schrieb ...

(Ebermannstadt-Behringersmühle)
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ist das da hinten nicht Schmalspur, oder irre ich?
Das ist Museumsbahn, aber Normalspur (1435 mm)
www.dfs.ebermannstadt.de

MfG Gerhard
Gerhard Thumm
vor 18 Jahren
Permalink
Ralph A. Schmid schrieb ...

(Ebermannstadt-Behringersmühle)
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ist das da hinten nicht Schmalspur, oder irre ich?
Du irrst, das ist Museumsbahn, aber Normalspur (1435 mm)
www.dfs.ebermannstadt.de

In Ebermannstadt übrigens über eine Weichenverbindung an
die große Welt angebunden.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Grüße von genau dieser Strecke :)
Dann schau bei der Einfahrt in Ebermannstadt rechts raus ;-)

Grüße zurück
Gerhard
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Gerhard Thumm
(Ebermannstadt-Behringersmühle)
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ist das da hinten nicht Schmalspur, oder irre ich?
Du irrst, das ist Museumsbahn, aber Normalspur (1435 mm)
www.dfs.ebermannstadt.de
Ahja. Die Gleise sahen immer so "dürr" aus, wenn man da mal auf der
B470 entlangfährt, aber nun gut, offenbar täuscht es.
Post by Gerhard Thumm
Grüße zurück
Gerhard
Bis denne

Ralph.
Helmut Barth
vor 18 Jahren
Permalink
Salut!
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Moin!
An der Nebenstrecke Forchheim-Ebermannstadt sind mir heute in dem Teil
Wiesenthau-Ebermannstadt, der nicht bei der Erneuerung letztens dabei
war, Schienen mit der Aufschrift B V G Bochum 1900 aufgefallen. Es
kann doch kaum sein, daß da Schienen liegen, die 107 Jahre alt
sind...oder doch? [..]
Warum nicht? Der Verschleiß der Schienen richtet sich ja doch recht
stark nach der zu ertragenden Belastung (Gewicht, Geschwindigkeit und
Häufigkeit). Außerdem bringen oder brachten es verschiedene
Bahnverwaltungen durchaus fertig, wenn aufgrund der Belastungssituation
irgendwo Schienen getauscht wurden die altbrauchbaren ausgebauten
Schienen anderenorts weiterzuverwenden. Früher hielt man Sparsamkeit für
eine Tugend.

Btw. ich biete Gebr. Stumm 1887, B.V.C. Bochum 1888 und eine 1890 im
Stuttgarter Abstellbahnhof, Gleis 731-734. Nebengleise zwar, aber auch
die ertragen noch aktuelle Fahrzeuge während der Rangierfahrten.
Failed to load image: http://home.arcor.de/helmut.barth/private/moderntimes.jpg

Grüßle, Helmut
--
Und wann wird diese Bescheinigung nicht geholt wenn man 'se tatsächlich
wirklich gebrauchen könnte - also mein Tip wäre 'se zu holen wenn man
'se dringender gebrauchen könnte als welche die 'se sich holen obwohl
'se wirklich diese ohne wirklich zu gebrauchen sich holen würden?!
Markus Gohl
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Helmut Barth
http://home.arcor.de/helmut.barth/private/moderntimes.jpg
Auf dem Bild unter der Schrift "Moderne Zeiten" ist eine Mutter der
Schienenbefestigung zu sehen. Unter der Mutter ist so ein Metallring, der
zwischen Mutter und diesem Ding ist, was die Schiene festhält. Was ist,
wenn dieser Ring fehlt und zwischen Mutter und Metallding eine Lücke ist?
So eine Stelle ist mir heute im Bahnhof Wernau (Neckar) in Richtung
Plochingen aufgefallen.


Gute Nacht
Markus
--
Veröffentlichung genehmigt durch die Zensurbehörde des Ministeriums für
Meinungssicherheit (MeiSi) gemäß des Gesetzes zum Schutze der
öffentlichen Meinungsfreiheit und zum Schutze des Pluralismus.
[sys3 (Timo Fercher) im Telepolis-Forum]
Christof Proft
vor 18 Jahren
Permalink
Hallo,
Post by Markus Gohl
Post by Helmut Barth
http://home.arcor.de/helmut.barth/private/moderntimes.jpg
Auf dem Bild unter der Schrift "Moderne Zeiten" ist eine Mutter der
Schienenbefestigung zu sehen. Unter der Mutter ist so ein Metallring, der
zwischen Mutter und diesem Ding ist, was die Schiene festhält. Was ist,
wenn dieser Ring fehlt und zwischen Mutter und Metallding eine Lücke ist?
So eine Stelle ist mir heute im Bahnhof Wernau (Neckar) in Richtung
Plochingen aufgefallen.
das dürfte vergleichsweise selten sein (Federring gebrochen?). Häufiger
findet man lose Schwellenschrauben, gerne bedingt durch morsche Schwellen.
Auf der Nebenstrecke Friedberg-Nidda gab es in den frühen Achtzigern
einen Abschnitt, der jahrelang wegen Oberbauschäden auf 30 km/h begrenzt
war. Etwa 1981/82 wurde die Geschwindigkeit dann auf 10 km/h
herabgesetzt, zu diesem Zeitpunkt konnte man auf weiten Teilen die
Schwellenschrauben mit der Hand herausziehen oder -drehen. Auf der
Strecke verkehrten seinerzeit 10 Personenzugpaare.
Um die Befahrbarkeit sicherzustellen, wurde kurzfristig jede 10.
Schwelle getauscht, im folgenden Frühjahr ging dann der Schnellumbauzug
drüber. Dies ist jetzt einer der Abschnitte mit S54 und Betonschwellen.

Auf der Vennbahn waren die Schienen teilweise so lose auf den Schwellen
verklemmt, daß man einen Schienenstoß vor der Lok durch Beschleunigen
vergrößern und durch Bremsen schließen konnte. Da seitlich durch die
Schienenbefestigung Formschluß besteht, können die Schienen sich
seitlich nicht wegbewegen und sich die Spurweite damit nicht vergrößern.
Entgleisungsgefahr besteht daher nicht. Das gilt auch bei morschen
Schwellen, solange diese nicht völlig auseinanderbrechen.

Gruß

Christof
Markus Gohl
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Christof Proft
das dürfte vergleichsweise selten sein (Federring gebrochen?). Häufiger
Ich denke, so heißt das Teil, welches fehlt. Die Halterungen links und
rechts von der Stelle sind aber offenbar ok.
Post by Christof Proft
Auf der Vennbahn waren die Schienen teilweise so lose auf den Schwellen
verklemmt, daß man einen Schienenstoß vor der Lok durch Beschleunigen
vergrößern und durch Bremsen schließen konnte. Da seitlich durch die
Das hört sich wie die Geschichte meines Physiklehrers an, nach der sich die
Schienen im Sommer ausdehnen und sich daraufhin in Norddeutschland in die
Nordsee schieben. :) Natürlich meinte er das nicht ernst.
Post by Christof Proft
Schienenbefestigung Formschluß besteht, können die Schienen sich
seitlich nicht wegbewegen und sich die Spurweite damit nicht vergrößern.
Entgleisungsgefahr besteht daher nicht. Das gilt auch bei morschen
Schwellen, solange diese nicht völlig auseinanderbrechen.
Im Bahnhof Plochingen oder Esslingen wachsen schon Pflanzen aus den
Holzschwellen. In einem Thread laß ich, dass in das Schotterbett geworfene
Zigarettenkippen aufgrund der Witterungsbeständigkeit das Schotterbett
instabil werden lassen können. Gilt das auch für Pflanzen, die im Schotter
wachsen?


Gute Nacht
Markus
--
Veröffentlichung genehmigt durch die Zensurbehörde des Ministeriums für
Meinungssicherheit (MeiSi) gemäß des Gesetzes zum Schutze der
öffentlichen Meinungsfreiheit und zum Schutze des Pluralismus.
[sys3 (Timo Fercher) im Telepolis-Forum]
Ralf Gunkel
vor 18 Jahren
Permalink
Markus Gohl schrieb:
...
Post by Markus Gohl
Im Bahnhof Plochingen oder Esslingen wachsen schon Pflanzen aus den
Holzschwellen. In einem Thread laß ich, dass in das Schotterbett geworfene
Zigarettenkippen aufgrund der Witterungsbeständigkeit das Schotterbett
instabil werden lassen können. Gilt das auch für Pflanzen, die im Schotter
wachsen?
Ja, was galubst du was für einen "Terz" Fahrbahner machen wenn ein
Bauarbeiter beim Neubau/Umbau eine Schippe Dreck in den heiligen
Schotter werfen.

Dreck veranlasst Pflanzen darin zu wachsen. Pflanzen erzeugen wiederum
Laub und beim Ableben dadurch ebenfalls Kompost, darin wachsen wierder
Pflanzen. Jedes "nicht Schotter" Element im Gleisbett (ausser
Schwellen) verursacht Störungen im Halt des Oberbau.


Gruß Ralf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Markus Gohl
Gilt das auch für Pflanzen, die im Schotter
wachsen?
Ja, definitiv. Früher wurde da regelmäßig ein Herbizid verspritzt,
aber das wurde AFAIR zunächst verboten, und heute würe man ggf. auch
noch die Kosten scheuen. Ob dann die Kosten für Erneuerung oder LAs
geringer sind?
Siegfried Ohlmeier
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ja, definitiv. Früher wurde da regelmäßig ein Herbizid verspritzt,
aber das wurde AFAIR zunächst verboten, und heute würe man ggf. auch
noch die Kosten scheuen. Ob dann die Kosten für Erneuerung oder LAs
geringer sind?
Der Spritzzug ist immer noch unterwegs. In den Bahnhofsgleisen wird
mit einem 2-Wege-Fahrzeug gespritzt. In der vergangenen Woche noch
selbst beobachtet.
--
Gruß aus Hamm
Siegfried

<http://www.hamm.de/Diashow/cgi-bin/album.cgi?T=1>
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Siegfried Ohlmeier
Der Spritzzug ist immer noch unterwegs. In den Bahnhofsgleisen wird
mit einem 2-Wege-Fahrzeug gespritzt. In der vergangenen Woche noch
selbst beobachtet.
Ahja, gut, haben die grünen Spinner doch nicht zu 100% "gewonnen".
Umweltschutz schön und gut, aber Sicherheit geht vor.
Ralf Gunkel
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Siegfried Ohlmeier
Der Spritzzug ist immer noch unterwegs. In den Bahnhofsgleisen wird
mit einem 2-Wege-Fahrzeug gespritzt. In der vergangenen Woche noch
selbst beobachtet.
Ahja, gut, haben die grünen Spinner doch nicht zu 100% "gewonnen".
Umweltschutz schön und gut, aber Sicherheit geht vor.
Das "Problem" des derzeitigen Herbizid scheint mir dass es zum
richtigen Zeitpunkt aufgetragen werden muss.
Es soll angeblich die Pflanze zum "zutodewachsen" anregen, jedoch nur
in der Wachstumsphase richtig wirksam werden.
Zu früh wirkungslos und zu spät ebenfalls oder guter Dünger.

Gruß Ralf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
Martin Bienwald
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Siegfried Ohlmeier
Der Spritzzug ist immer noch unterwegs. In den Bahnhofsgleisen wird
mit einem 2-Wege-Fahrzeug gespritzt. In der vergangenen Woche noch
selbst beobachtet.
Ahja, gut, haben die grünen Spinner doch nicht zu 100% "gewonnen".
Umweltschutz schön und gut, aber Sicherheit geht vor.
Vor einiger Zeit gab es doch mal Versuche der Unkrautvernichtung mittels
Wärme. Ist man davon wieder abgekommen oder ist das noch nicht serienreif?

... Martin
Ralf Gunkel
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Martin Bienwald
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Siegfried Ohlmeier
Der Spritzzug ist immer noch unterwegs. In den Bahnhofsgleisen wird
mit einem 2-Wege-Fahrzeug gespritzt. In der vergangenen Woche noch
selbst beobachtet.
Ahja, gut, haben die grünen Spinner doch nicht zu 100% "gewonnen".
Umweltschutz schön und gut, aber Sicherheit geht vor.
Vor einiger Zeit gab es doch mal Versuche der Unkrautvernichtung mittels
Wärme. Ist man davon wieder abgekommen oder ist das noch nicht serienreif?
Eher abgekommen.
U.a. signatechische Einrichtungen mögen das nicht.

Gruß Ralf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
Markus Gohl
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ahja, gut, haben die grünen Spinner doch nicht zu 100% "gewonnen".
Umweltschutz schön und gut, aber Sicherheit geht vor.
Vor einiger Zeit laß ich mal, dass die Bahn wieder das alte Mittel
einsetzen wollte, das sie auf Druck "grüner Spinner" durch heißen
Wasserdampf ersetzte, weil sich wohl rausstellte, dass dieses Mittel eben
doch nicht wie befürchtet das Grundwasser kontaminierte.


Gute Nacht
Markus
--
Veröffentlichung genehmigt durch die Zensurbehörde des Ministeriums für
Meinungssicherheit (MeiSi) gemäß des Gesetzes zum Schutze der
öffentlichen Meinungsfreiheit und zum Schutze des Pluralismus.
[sys3 (Timo Fercher) im Telepolis-Forum]
Ralph A. Schmid, dk5ras
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Markus Gohl
Vor einiger Zeit laß ich mal, dass die Bahn wieder das alte Mittel
einsetzen wollte, das sie auf Druck "grüner Spinner" durch heißen
Wasserdampf ersetzte, weil sich wohl rausstellte, dass dieses Mittel eben
doch nicht wie befürchtet das Grundwasser kontaminierte.
Aha. Muß mal sehen, ob sich der Bewuchs an den Haupstrecken wieder
verringert hat, in den letzten Jahren habe ich darauf nicht mehr so
geachtet.

Jens Schmidt
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ja, definitiv. Früher wurde da regelmäßig ein Herbizid verspritzt,
aber das wurde AFAIR zunächst verboten, und heute würe man ggf. auch
noch die Kosten scheuen. Ob dann die Kosten für Erneuerung oder LAs
geringer sind?
Was für'n Zufall. Das Bild der Woche hier zeigt (wahrscheinlich noch
bis Sonntag) einen Spritzzug:
http://www.zu-den-zuegen.de/seiten/anews/bdw.htm
--
Viele Grüße,
Jens Schmidt
Markus Gohl
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Markus Gohl
Im Bahnhof Plochingen oder Esslingen wachsen schon Pflanzen aus den
Holzschwellen. In einem Thread laß ich, dass in das Schotterbett geworfene
Ne, das war in Bad Cannstatt auf Gleis 2.


Gute Nacht
Markus
--
Veröffentlichung genehmigt durch die Zensurbehörde des Ministeriums für
Meinungssicherheit (MeiSi) gemäß des Gesetzes zum Schutze der
öffentlichen Meinungsfreiheit und zum Schutze des Pluralismus.
[sys3 (Timo Fercher) im Telepolis-Forum]
Holger Paulsen
vor 18 Jahren
Permalink
Post by Markus Gohl
Auf dem Bild unter der Schrift "Moderne Zeiten" ist eine Mutter der
Schienenbefestigung zu sehen. Unter der Mutter ist so ein Metallring, der
zwischen Mutter und diesem Ding ist, was die Schiene festhält. Was ist,
wenn dieser Ring fehlt und zwischen Mutter und Metallding eine Lücke ist?
Nichts. Dann ist die Schienenbefestigung an dieser Stelle
zwar nicht ganz optimal, da aber auf der anderen Seite der
Schiene eine identische Befestigung ist sowie etwa im
Abstand von siebzig Zentimetern rechts und links dieser
Stelle identische und aller Voraussicht nach intakte
Befestigungen existieren macht das nichts aus.


Holger
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