Post by Markus StokbroekxPost by André BrandilyWas ist eigentlich dran an dem Gerücht, daß ein Teil dieses Radreifens
in einem besetzten Abteil durch den Fußboden gebrochen sein soll und der
geistesgegenwärtige, zivilcouragierte Fahrgast, der das gesehen hat,
soll erst gemütlich den nächsten Schaffner suchen gegangen sein, statt
gleich die Notbremse zu ziehen?
Ich muss das noch mal aufgreifen, denn es gab in den letzten Tagen auch
eine Doku dazu auf N24. Dort war auch der Fahrgast zu sehen und nach
<Zitat>
Der Zugbegleiter jedoch erklärte Jörg D., er müsse sich den
Dienstvorschriften entsprechend selbst ein Bild über den Schaden machen,
bevor er die Notbremse ziehen darf."
</Zitat>
Weiss hier jemand, ob das was dran ist?
Ist es nicht in erster Linie wichtig, möglichen Schaden von den
Fahrgästen abzuwenden?
Leider kann ich nicht beurteilen, wie seriös diese Doku war. Vielleicht
hat es ja noch jemand gesehen und kann etwas dazu schreiben.
Zumindest ist in den Berichten im Internet ganz ähnliches zu lesen:
| 3. Juni 1998, 10:57 Uhr
| Der ICE "Wilhelm-Conrad-Röntgen" rast mit Tempo 200 in Richtung
| Hamburg durch die Lüneburger Heide, als ein lauter Knall die Menschen
| im ersten Wagen aufschreckt. Der Boden des Wagens reißt auf. Besorgt
| machen sich mehrere Fahrgäste auf die Suche nach den Zugbegleitern.
| Sechs Kilometer vor dem Bahnhof Eschede ist der Radreifen gebrochen.
| Der Stahl bohrt sich durch den Boden des Waggons und verkeilt sich im
| Drehgestell. Nachdem der Zug ruhig weiterfährt, legt sich die Unruhe
| wieder.
|
| 3. Juni 1998, 10.59 Uhr
| Der gesprengte Radreifen bleibt an einer Weiche vor dem Bahnhof
| Eschede hängen. Teile der Weiche werden abgerissen und schlagen gegen
| den Waggonboden. Die Wucht dieses Aufpralls reißt den Waggon aus den
| Schienen. Die entgleisten Räder stellen eine zweite Weiche um. Der
| dritte Waggon des Zuges springt auch aus den Schienen und schlägt
| gegen den Pfeiler einer Brücke. Die stürzt ein und begräbt den ICE
| unter sich. Wie ein Zollstock klappen die weiteren Wagen vor der
| Brücke ineinander. Nur der Triebkopf und die ersten beiden Waggons des
| Zuges rollen jenseits der Brücke nahezu unbeschädigt weiter.
Quelle:
http://www.wdr.de/themen/panorama/katastrophe/ice_prozess/chronik.jhtml
| Menschliches Versagen
|
| Nach dem Unglück kam auch die Frage auf, ob oder in wie weit
| menschliches Versagen zum Verlauf beigetragen hat. Ein Fahrgast aus
| dem Abteil in Wagen 1, in dem der abgesprungene Radreifen durch den
| Boden geschossen war, meldete den Vorfall zwar einem Zugbegleiter in
| Wagen 3, gab aber nur eine sehr ungenaue Schilderung ab. Dieser
| Zugbegleiter (der Fahrgast jedoch auch) hätte das Unglück einfach
| durch Betätigung der Notbremse verhindern können, tat es aber nicht.
| Aus diesem Grund erstatteten Hinterbliebene gegen ihn Anzeige. Sein
| Handeln war aber vorschriftsgemäß, da er sich erst selbst vom Schaden
| überzeugen musste, weswegen an dieser Stelle kein menschliches
| Versagen vorliegt. Noch bevor beide Wagen 1 erreichten, was (nach
| Aussage) bis zu einer Minute dauerte, war der Zug entgleist und die
| Katastrophe geschehen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/ICE-Ungl%C3%BCck_von_Eschede#Menschliches_Versagen
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Jan Marco Funke