Discussion:
Stromschienen - was ich mich schon lange frage...
(zu alt für eine Antwort)
Harald Horn
2011-03-30 14:22:38 UTC
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...wurde vorgestern in einer Sendung auf RTL mal thematisiert:
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.

Seit ich sowas das erste mal gesehen habe, frage ich mich, wie man dafür eine Zulassung bekommen kann.
In anderem Zusammenhang reicht es jedenfalls nicht, nur ein Warnschild aufzustellen - spannungsführende Teile müssen
praktisch immer auch gegen Berührung geschützt sein. Offenbar sind die Spannungsführenden Teile für Laien oft nicht
mal als solche zu erkennen. Ist das irgendwie historisch gewachsen und hat Bestandsschutz?

Gruß,
Harald
Holger Schulz
2011-03-30 14:30:36 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
Seit ich sowas das erste mal gesehen habe, frage ich mich, wie man dafür eine Zulassung bekommen kann.
In anderem Zusammenhang reicht es jedenfalls nicht, nur ein Warnschild aufzustellen - spannungsführende Teile müssen
praktisch immer auch gegen Berührung geschützt sein. Offenbar sind die Spannungsführenden Teile für Laien oft nicht
mal als solche zu erkennen. Ist das irgendwie historisch gewachsen und hat Bestandsschutz?
Dort, wo sich die Stromschienen befinden, hat außer
unterwiesenem Personal mit dienstlichem Auftrag niemand
etwas zu suchen.

Für einen Laien sind unter Spannung stehende Teile
nirgendwo erkennbar - auch für Profis nicht, wenn
kein Prüfwerkzeug dabei ist.
--
Holger Schulz, DPS
Die Adresse im From: ist gültig, wird aber nicht gelesen!
Harald Horn
2011-03-30 15:21:26 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Holger Schulz
Dort, wo sich die Stromschienen befinden, hat außer
unterwiesenem Personal mit dienstlichem Auftrag niemand
etwas zu suchen.
damit begnügt man sich in keinem anderen Bereich - ich
kenne das nur von Nahverkehrsbahnen. Sonst muss das
mechanisch gegen Berühren durch Laien gesichert sein.
Post by Holger Schulz
Für einen Laien sind unter Spannung stehende Teile
nirgendwo erkennbar - auch für Profis nicht, wenn
kein Prüfwerkzeug dabei ist.
Profis wissen, welche Teile unter Spannung stehen können.

Gruß,
Harald
Alice Müller
2011-03-30 23:42:38 UTC
Permalink
Aloha Harald Horn,
Post by Harald Horn
Post by Holger Schulz
Dort, wo sich die Stromschienen befinden, hat außer
unterwiesenem Personal mit dienstlichem Auftrag niemand
etwas zu suchen.
damit begnügt man sich in keinem anderen Bereich - ich
kenne das nur von Nahverkehrsbahnen. Sonst muss das
mechanisch gegen Berühren durch Laien gesichert sein.
Ahso. Also komplette Bahnanlagen einzäunen und mit Stacheldraht
sichern. Evtl. die ganzen Bahnstrecken mit Video überwachen und alle
50m Lautsprecher aufstellen, wo einer laut den Zaun nähernden
Wanderer anschreit er möge sich wieder entfernen (" Achtung, Achtung.
Sie betreten wiederrechtlich lebensgefährliches Bahngelände. Sie
werden gebeten sich unverzüglich wieder zu entfernen, sonst sind wir
gezwungen sie einzufangen, zu verzeigen und zu bussen"). Dazu noch
alle halbe Stunde ein Wachmann mit Hund auf Patroille...

Oh mann... :-)
--
Virtuelle Bahnmodelle:
http://www.3d-train-model.alices-world.de/
Johann Mayerwieser
2011-03-31 07:35:57 UTC
Permalink
Ahso. Also komplette Bahnanlagen einzäunen und mit Stacheldraht sichern.
Evtl. die ganzen Bahnstrecken mit Video überwachen und alle 50m
Lautsprecher aufstellen, wo einer laut den Zaun nähernden Wanderer
anschreit er möge sich wieder entfernen (" Achtung, Achtung. Sie
betreten wiederrechtlich lebensgefährliches Bahngelände. Sie werden
gebeten sich unverzüglich wieder zu entfernen, sonst sind wir gezwungen
sie einzufangen, zu verzeigen und zu bussen"). Dazu noch alle halbe
Stunde ein Wachmann mit Hund auf Patroille...
Ich wäre dafür, beidseitig solcher Gleisanlagen zusätzlich noch
Minenstreifen und Selbstschussanlagen anzulegen, da könnte man sich dann
vieles von dem, was du beschreibst, sparen - es wird kaum jemanden
gelingen, die Stromschienen zu berühren.

Hannes
--
Für persönliche Nachricht Reply-Adresse verwenden und "usenet" im Betreff
einfügen.
Klaus Mueller
2011-03-30 14:46:44 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
Seit ich sowas das erste mal gesehen habe, frage ich mich, wie man dafür
eine Zulassung bekommen kann.
Wo gibt es hierzulande sowas im öffentlichen Raum?

Klaus
Harald Horn
2011-03-30 15:22:31 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Klaus Mueller
Wo gibt es hierzulande sowas im öffentlichen Raum?
z.B. in Hamburg, und AFAIK auch in Berlin und München.

Gruß,
Harald
Reinhard Greulich
2011-03-30 15:48:54 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
z.B. in Hamburg, und AFAIK auch in Berlin und München.
In Müchen hängt da so ein Draht über dem Zug, den man besser nicht nur
nicht anfassen sollte, sondern man sollte gar nicht erst in die Nähe
kommen. Und das ist auch nicht extra abgesperrt.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Klaus von der Heyde
2011-03-30 16:27:59 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
In Müchen hängt da so ein Draht über dem Zug,
Bei der U-Bahn nicht.

Klaus
Reinhard Greulich
2011-03-30 16:41:08 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Reinhard Greulich
In Müchen hängt da so ein Draht über dem Zug,
Bei der U-Bahn nicht.
Die Frage war, wo es sowas im öffentlichen Raum gibt. Da könnte man
bei strikter Auslegung zwar "nirgends" antworten, aber zumindest sind
die nichtöffentlichen Verkehrsflächen der U-Bahn definitiv weniger
öffentlich zugänglich als die der S-Bahn, wenn man die Möglichkeit des
verbotswidrigen Betretens in Betracht zieht.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Reinhard Greulich
2011-03-30 15:02:28 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
Da haben die aber wieder einen tollen Skandal aufgedeckt. Hoffentlich
hatten die auch eine Erlaubnis zum Drehen, denn da, wo Stromschienen
liegen, hat niemand etwas zu suchen, der nicht genau darüber Bescheid
weiß, dass das gefährlich ist. Und dann fasst da auch keiner aus
Versehen dran. Für den Pulitzerpreis langt das nicht.

Übrigens liegen in Schaltanlagen von Kraftwerken auch berührbare
Leiter, und dies unter freiem Himmel. Und kein Blinklicht zeigt an, ob
man da jetzt gerade anfassen könnte oder besser nicht. Das wäre doch
ein schöner Stoff für den nächsten Skandal.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Harald Horn
2011-03-30 15:19:08 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Reinhard Greulich
brigens liegen in Schaltanlagen von Kraftwerken auch berührbare
Leiter, und dies unter freiem Himmel.
dort muss das Betriebsgelände eingezäunt und die Zäune gegen Überklettern
gesichert sein. Das ist bei verschiedenen Bahnen anders.

Gruß,
Harald
Reinhard Greulich
2011-03-30 16:00:39 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
dort muss das Betriebsgelände eingezäunt und die Zäune gegen Überklettern
gesichert sein. Das ist bei verschiedenen Bahnen anders.
Sonst könnten die Züge ja auch nicht fahren. Aber es ist sehr
eindeutig zu erkennen, wo sich Fahrgäste aufzuhalten haben und, vor
allem, wo nicht. Vom Bahnsteig aus kann man da nix berühren, was
gefährlich ist und dass man in Höhe der Gleise nicht herumzulaufen
hat, sollte sich eigentlich herumgesprochen haben. Schilder stehen da
außerdem genug.

Immer, wenn wieder einer diese Diskussion hier anfängt, also gefühlt
dreimal im Jahr, verlinke ich dann gern auf ein paar Bilder aus einem
durchaus ziviliserten südlichen Nachbarland (da sind 1500 V drin, also
mehr als bei den in Deutschland gebäuchlichen Stromschienen):

<Loading Image...>
<Loading Image...>

Da passiert auch nix, wobei ich aber annehmen würde, dass so ein
höhengleicher Überweg in Deutschland nicht betrieben werden dürfte.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Klaus von der Heyde
2011-03-30 16:27:31 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Da passiert auch nix, wobei ich aber annehmen würde, dass so ein
höhengleicher Überweg in Deutschland nicht betrieben werden dürfte.
Bahnübergänge gibt es bei der S-Bahn in Berlin und Umgebung auch.
Wimre sind die Abstände zwischen Stromschienenende und Weg allerdings
grösser.

Klaus
Hans Wein
2011-03-30 17:13:51 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Bahnübergänge gibt es bei der S-Bahn in Berlin und Umgebung auch.
Wimre sind die Abstände zwischen Stromschienenende und Weg allerdings
grösser.
Aus Hamburg kann ich mich auch an einen niveaugleichen Übergang erinnern,
hier endeten die Stromschienen geschätzte 10 m vor dem Kreuzungsbereich. Aus
England sind mir Übergänge mit Gattern statt mit Schranken in Erinnerung -
wenn "offen", waren sie so geschwenkt, dass der Zugang zu den Gleisen
blockiert war.

Hans
Reinhard Greulich
2011-03-30 17:45:29 UTC
Permalink
Post by Hans Wein
Aus Hamburg kann ich mich auch an einen niveaugleichen Übergang erinnern,
hier endeten die Stromschienen geschätzte 10 m vor dem Kreuzungsbereich.
Wo ich die Fotos gemacht habe, weiß jedes Kind, dass das gefährlich
ist. Schilder stehen auch noch daneben, sogar als Piktogramm, falls
jemand nicht lesen kann oder nicht genug Französisch kann, um "Danger
de Mort" zu verstehen. Anscheinend wissen es selbst die Kaninchen,
jedenfalls habe ich noch nie eines gegrillt drunter liegen sehen.

Ich finde, es ist auch nicht schwer zu verstehen.

Man sollte allerdings dazusagen, dass dies eine grenzüberschreitende
Bahn ist, die auf schweizer Seite, wo die Fotos entstanden sind, eine
Sondererlaubnis für den Stromschienenbetrieb hat. Wo das vom Gelände
her geht, hat man da auf Fahrleitung umgerüstet. Auf der französischen
Seite, auf der der größere Teil der Strecke liegt, fährt die SNCF die
gesamte Strecke so. Der Hauptvorteil dürfte da die Betriebssicherheit
im Winter sein.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Hans Wein
2011-03-30 17:37:17 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Immer, wenn wieder einer diese Diskussion hier anfängt, also gefühlt
dreimal im Jahr, verlinke ich dann gern auf ein paar Bilder aus einem
durchaus ziviliserten südlichen Nachbarland (da sind 1500 V drin, also
<http://pix.greulich.de/Eisenbahn/TMR/slides/126_2688_W.jpg>
<http://pix.greulich.de/Eisenbahn/TMR/slides/126_2672_W.jpg>
Wo soll das sein? "Südliches Nachbarland" suggeriert ja AT oder CH, wobei
ich mir so eine abenteuerliche Konstruktion bei den pingeligen Eidgenossen
nicht so recht vorstellen kann. Wegen der konfessionsgedingten größeren
Gottgläubigkeit würde ich daher auf eine geringere Entfernung zum Mittelmeer
tippen ;-)

Hans
Holger Koetting
2011-03-30 18:46:50 UTC
Permalink
Post by Hans Wein
Wo soll das sein?
Finhaut würde ich sagen.

Aber passende Konstruktionen hat's auch auf der Pyrenäenmetro.

Gruß,

Holger K. aus D.
--
Streckenstillegung? Nein, es wird nur nichts bestellt!

E-Mail: ***@gmx.de
Homepage: http://www.student.informatik.tu-darmstadt.de/~koetting
Reinhard Greulich
2011-03-30 18:06:58 UTC
Permalink
Post by Holger Koetting
Finhaut würde ich sagen.
Yep. Und dafür braucht man die Schilder:
<Loading Image...>

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Hans Wein
2011-03-30 18:38:24 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
<http://pix.greulich.de/Eisenbahn/debx2005/debx2005%20Dienstag/slides/5_110245_36.jpg>
Diese waren bei der Bildgröße nicht genügend auflösbar, aber hinterher ist
man trotzdem schlauer: Die weißrotweißen Pfeilspitzen der
Wanderwegmarkierungen hätten mir eigentlich die Lösung bringen müssen ;-)

Hans
Reinhard Greulich
2011-03-30 18:02:12 UTC
Permalink
Post by Hans Wein
Wo soll das sein? "Südliches Nachbarland" suggeriert ja AT oder CH, wobei
ich mir so eine abenteuerliche Konstruktion bei den pingeligen Eidgenossen
nicht so recht vorstellen kann. Wegen der konfessionsgedingten größeren
Gottgläubigkeit würde ich daher auf eine geringere Entfernung zum Mittelmeer
tippen ;-)
Richtig überlegt, falsch geraten: die Bilder kommen aus
Eidgenossenland, wenn auch der betreffende Kanton einer der letzten
war, der beigetreten ist. :-) Es ist aber richtig, dass der größere
Teil der Strecke in Frankreich liegt und von SNCF betrieben wird
(Gesamtstrecke: Martigny - Chamonix - St. Gervais).

Mehr dazu hier: <http://www.tmrsa.ch/home_de.htm>. Die betreffende
Strecke (nicht einzelne Züge) wird in letzter Zeit unter dem Namen
"Montblanc Express" vermarktet. So richtig bekannt ist die Ecke
trotzdem immer noch nicht, obwohl sie es absolut verdient hat. Man
könnte da eine ganze Woche verbringen, weil es an sehr vielen Stellen
eine Menge zu sehen gibt. Man muss halt an der Stromschiene aufpassen.
:-)

<Loading Image...>

Ich habe auch noch ein paar mehr Fotos von da:
<http://pix.greulich.de/Eisenbahn/TMR/index.html>

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Ralf Gunkel
2011-03-30 18:28:38 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
Hallo,
Post by Reinhard Greulich
brigens liegen in Schaltanlagen von Kraftwerken auch berührbare
Leiter, und dies unter freiem Himmel.
dort muss das Betriebsgelände eingezäunt und die Zäune gegen Überklettern
gesichert sein. Das ist bei verschiedenen Bahnen anders.
Skandal. Tausende von Kilometern unter Hoch-, Mittel und
Niederspannungsüberlandleitungen in Deutschland sind nicht abgesperrt!
Loading Image...

Achja, 1000V AC bzw. 15000 V DC sind immer noch Niederspannung!

Anbei der wahre Grund für den SBB Stromausfall 2005:
Loading Image...

Gruß Ralf
--
Wollen sie einen Bedienplatz von Siem***, oder gleich was gescheites?
Gerd Böhmer
2011-03-30 18:38:01 UTC
Permalink
Am 30.03.2011 20:28, schrieb Ralf Gunkel:

Hallo,
Post by Ralf Gunkel
Achja, 1000V AC bzw. 15000 V DC sind immer noch Niederspannung!
http://www.meteoradar.ch/forum/forum_uploads/incoming/20050623_212556.gif
KLASSE, ich habe einfach nur laut losgelacht ...

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Klaus Mueller
2011-03-31 01:14:18 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Skandal. Tausende von Kilometern unter Hoch-, Mittel und
Niederspannungsüberlandleitungen in Deutschland sind nicht abgesperrt!
In Korea hat es dafür Warnschilder:
<Loading Image...>
Post by Ralf Gunkel
Achja, 1000V AC bzw. 15000 V DC sind immer noch Niederspannung!
^^^^^^^
Übertreibe mal nicht gleich, eine Null weniger reicht auch.

Aber praktisch wäre es schon.

Klaus
Ralf Gunkel
2011-03-31 14:32:34 UTC
Permalink
Post by Klaus Mueller
Post by Ralf Gunkel
Skandal. Tausende von Kilometern unter Hoch-, Mittel und
Niederspannungsüberlandleitungen in Deutschland sind nicht abgesperrt!
<http://www.liegerad-fernweh.de/reise/494-Korea/097.JPG>
Gerüchtehalber wäre der Tod per Stromschlag beim Angeln ein nicht
unüblicher Sterbegrund.

Auf der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt wird derzeit (wieder mal)
die Fahrbahndecke saniert. Südlich der Anst. Langen bzw. dem dem
Rastplatz Rosemeyer queren zwei Hochspannungstrassen. Beiderseitig der
Trasse sind große Schilder (Format fast wie die "Fahr langsam" Plakate
der Verkehrswacht) mit "Achtung Hochspannung" in weiß auf rotem
Untergrund aufgestellt. Ich denke es gilt besonders den
Raupenfahrzeugen zum Betonknacken, Baggern und insbesondere LKW mit
hochgeklapptem Schüttgutauflieger. denn die Leitungen hängen an der
Stelle maximal durch.
Post by Klaus Mueller
Post by Ralf Gunkel
Achja, 1000V AC bzw. 15000 V DC sind immer noch Niederspannung!
^^^^^^^
Übertreibe mal nicht gleich, eine Null weniger reicht auch.
Ach Klaus, ist doch wie in der Politik und bei Managern.
Auf eine Null mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an.

*scnr*


Gruß Ralf
--
Wollen sie einen Bedienplatz von Siem***, oder gleich was gescheites?
Klaus von der Heyde
2011-03-30 16:29:14 UTC
Permalink
Hoffentlich hatten die auch eine Erlaubnis zum Drehen, denn da, wo
Stromschienen liegen, hat niemand etwas zu suchen,
Bei den Kleinprofil-U-Bahn-Strecken in Berlin sind die Stromschienen
vom Bahnsteig aus gut zu sehen (und weit genug entfernt, um sie nicht
versehentlich berühren zu können).

Klaus
Martin Hoffmann
2011-03-30 18:51:58 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
Da haben die aber wieder einen tollen Skandal aufgedeckt. Hoffentlich
hatten die auch eine Erlaubnis zum Drehen, denn da, wo Stromschienen
liegen, hat niemand etwas zu suchen, der nicht genau darüber Bescheid
weiß, dass das gefährlich ist. Und dann fasst da auch keiner aus
Versehen dran. Für den Pulitzerpreis langt das nicht.
Was nichts daran ändert, dass du, wenn du eine derartige Konstruktion
heute vorschlagen würdest (vielleicht gar noch von oben bestrichene
Stromschienen komplett ohne Einhausung), die Zulassung grad vergessen
könntest. Allerdings trifft das vermutlich für das System Eisenbahn
komplett zu. Allenfalls mit staatsgrenzenähnlicher Einzäunung nebst
Bahnsteigtüren wäre da unter Umständen etwas zu machen.

Gruss,
Martin
Reinhard Greulich
2011-03-30 19:30:22 UTC
Permalink
Post by Martin Hoffmann
Was nichts daran ändert, dass du, wenn du eine derartige Konstruktion
heute vorschlagen würdest (vielleicht gar noch von oben bestrichene
Stromschienen komplett ohne Einhausung), die Zulassung grad vergessen
könntest.
Gut möglich. Weicheier allesamt. :-)

Es heißt, bei TMR ist man bestrebt, die verbleibenden
Stromschienenabschnitte möglichst durch Fahrleitung zu ersetzen, wenn
größere Arbeiten zum Streckenunterhalt anstehen. So richtig freuen
können die sich im Wallis auch nicht daran.

Die Franzosen scheint es aber nicht zu stören.

Gruß - Reinhard.
--
70086

~=@=~ www.debx.de ~=@=~
Alp Grüm 2011: www.debx.de/2011
Gerd Böhmer
2011-03-30 15:49:08 UTC
Permalink
Am 30.03.2011 16:22, schrieb Harald Horn:

Hallo,
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
Seit ich sowas das erste mal gesehen habe, frage ich mich, wie man dafür eine Zulassung bekommen kann.
In anderem Zusammenhang reicht es jedenfalls nicht, nur ein Warnschild aufzustellen - spannungsführende Teile müssen
praktisch immer auch gegen Berührung geschützt sein. Offenbar sind die Spannungsführenden Teile für Laien oft nicht
mal als solche zu erkennen. Ist das irgendwie historisch gewachsen und hat Bestandsschutz ?
Gruß,
Harald
Bei der Berliner U-Bahn gibt es seit 1902 eine von oben bestrichene
Stromschiene, die aber mit einem seitlichen Berührungsschutz versehen
ist und sich außerhalb des eventuell von nicht unterwiesenen Personals
erreichbaren Bereich. In Südengland habe ich auch viele Stromschienen
dieser Bauart, aber leider ohne Berührungsschutz gesehen, allerdings
auch im in ausreichender Entfernung bezüglich der Erreichbarkeit für
nicht unterwiesenes Personal.
Bei der Berliner S-Bahn haben wir auch zwei Sonderbauformen, die
seitlich offen, aber auch mit einem Berührungsschutz versehen ist. Das
sind Sonderbauformen in Weichenbereichen oder auf Brückenbauwerken, aber
ebenfalls für nicht unterwiesenes Personal unerreichbar.
Du solltest auch nicht Alles was in derartigen Fernsehsendern immer sehr
reißerisch aufgebauscht wird widerspruchslos hinnehmen, daher war es
sehr gut, das Du hier einmal gefragt hast ...
ein Mitarbeiter aus dem S-Bahnstromwerk Berlin-Ostkreuz,

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Peter Köker
2011-03-30 16:24:40 UTC
Permalink
Post by Harald Horn
In anderem Zusammenhang reicht es jedenfalls nicht, nur ein Warnschild aufzustellen -
Früher[tm] gab es bei der Berliner S-Bahn immerhin Warnschilder:

"Nicht an die Stromschiene pinkeln!"
Werner Holtfreter
2011-03-30 16:36:06 UTC
Permalink
Offenbar sind die Spannungsf�hrenden Teile f�r Laien oft nicht mal als
solche zu erkennen. Ist das irgendwie historisch gewachsen und hat
Bestandsschutz?
Ja, das stammt aus einer Zeit, in der die Leute noch großen Respekt vor
Strom hatten, statt sorg- und gedankenlos alles anzufassen.

Ich liefere gern ein weiteres Beispiel: Bei meinem alten 9 x 12 cm
Lichtbogen-Projektor, wohl aus der Zeit kurz nach 1900, waren sämtliche
elektrischen Anschlüsse am Lichtbogenbrenner und am Vorwiderstand als
Messing-Rändelschrauben ausgeführt. Das Anschlusskabel hatte den damals
üblichen Haushaltsstecker an der einen und Aderendhülsen an der anderen
Seite. Die Kontaktwarzen des Stufenschalters, der im verdunkelten Raum zu
bedienen war, lagen ebenfalls offen auf der Marmorplatte - lediglich der
Schaltergriff bestand aus Holz.

Im Übrigen hat man beim Berühren der Gleichspannung 750 V der Berliner S-
Bahn 99 % Überlebenschance, wenn man einpolig anfasst und dabei auf dem
Schotter steht.
--
Gruß Werner
Hans Wein
2011-03-30 17:56:13 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Ja, das stammt aus einer Zeit, in der die Leute noch großen Respekt vor
Strom hatten, statt sorg- und gedankenlos alles anzufassen.
Ich liefere gern ein weiteres Beispiel: Bei meinem alten 9 x 12 cm
Lichtbogen-Projektor, wohl aus der Zeit kurz nach 1900,
So weit braucht man gar nicht zurückgehen: Die ersten elektrischen
Modellbahnen wurden, da wegen Gleichstrom in der Steckdose kein Trafo
möglich war, direkt aus selbiger versorgt. Dabei dienten Glühlampen als
Vorwiderstände.

Hans
Roland Hübsch
2011-04-03 14:53:39 UTC
Permalink
Hi in der NG,
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
es lässt sich ganz einfach mittels Darwin lösen...

Generationen von Kiddies und Halbwüchsigen, geschweige denn, Er-
wachsene wussten, dass man entsprechende Schilder lesen sollte, die
dort nicht zum Spass stehen und Strom im Allgemeinen klein, schwarz
und hässlich macht! Wenn es nun Plagen gibt, deren Eltern ihren Er-
ziehungsauftrag nachzukommen nicht mehr in der Lage sind, oder es
Plagen sind, die trotz guter Ratschläge und entsprechender Erziehungs-
versuche ein "learning-by-doing" bevorzugen, so wird es Darwin sicher
richten, dass unter den Überlebenden und Wissenden eine neue Gene-
ration etwas vorsichtigerer Nachkommen heranwächst...

Und sind wir doch mal ehrlich: ich bin mir sicher, 95% derer, die sich
selbst in derlei Situationen bringen, gehören zur Gruppe derjenigen
Vandalen, die sich mittels Spraydosen an fremden Eigentum vergrei-
fen! Und da könnt ihr mich jetzt kloppen für, aber jeder, der anstatt
irgendwelche Schmierertags sinnlos auf alles mögliche zu verteilen,
an einer Stromschiene gut durchgebraten wird, spart dem Steuerzahler
und auch vielen betroffenen Privatpersonen, Vereinen, etc. massig
Aufwand, Ärger und Geld!

meint dazu
Roland
Cartman
2011-04-04 12:51:43 UTC
Permalink
Post by Roland Hübsch
Hi in der NG,
Post by Harald Horn
Die Gefahr durch die nicht gegen Berührung geschützten Stromschienen
bei Nahverkehrsbahnen.
es lässt sich ganz einfach mittels Darwin lösen...
Generationen von Kiddies und Halbwüchsigen, geschweige denn, Er-
wachsene wussten, dass [...]
In den verschiedenen Gebüschen der Erde gibt es Leute, die mit Pfeilgift
hantieren und die ihre Giftpfeile ganz offen für alle zugänglich
aufbewahren. Deren Kinder müssen einfach wissen, was "Tabu" bedeutet, und
wer es nicht begreift, dem kann nicht geholfen werden, weil es keine
Medizin und keine Therapie gegen Pfeilgift gibt. Wer dort entgegen Weisung
mit einem vergifteten Pfeil spielt und sich dabei sticht, hat keine Chance.
Wer herumlaufen und zugreifen kann, muß sich dort auch beherrschen können,
ansonsten hat man schlechte Chancen, egal wie jung und unerfahren man ist.
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn Leute, die sich zusammenreißen
und auch mal die Finger von etwas lassen können, einen gewissen
Selektionsvorteil haben.
--
THE C☢☢N
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