Discussion:
[V] Wie funktioniert ein Weichenhebel?
(zu alt für eine Antwort)
Lars P. Wolschner
2005-05-21 23:24:56 UTC
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[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
[Weichen auffahren]
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?

In Artur Fürst: Die Welt auf Schienen; München 1918; unveränderter
Nachdruck Augsburg 2003 befinden sich allerdings Darstellungen
solcher Antriebe (S. 416 Abb. 326 Antrieb für Formsignale, S. 418
f. Abb. 329-331 solche für Weichen). Der Weichenantrieb entspricht
in der äußeren Form und seinen Ausmaßen den heutigen.

In Abb. 330 ist eine Zahnstange als Detail abgebildet, die Abb. 329
zeigt einen Antrieb mit geöffnetem Deckel. Es geht sehr eng darin
zu und im Weg der mechanischen Kraftübertragung muß sich zwangs-
läufig eine Schnecke befinden. Die schematische Darstellung in Abb.
331 zeigt diese Schnecke denn auch, so daß dieser Antrieb selbst-
hemmend ist. Sie zeigt ihn allerdings auch zusammen mit dem auf-
fahrbaren Klammerspitzenverschluß.
Nun wäre es natürlich denkbar, das Zahnrad für die Zahnstange in
einem modernen Antrieb nicht fest zu lagern, so daß es "ausstei-
gen" könnte, wenn Kräfte von der Stellstange aus einwirken.

CU
--
Lars P. Wolschner ***@nexgo.de
Bernardstraße 11b ***@gmx.de
D-63067 Offenbach am Main
Fon & Fax: +49 69 80068670 Mobil: +49 163 8122462 (eplus)
Rudolf Bräunert
2005-05-22 06:12:40 UTC
Permalink
Post by Lars P. Wolschner
[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
[Weichen auffahren]
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Weil Du nicht genau hinsiehst? Oder eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit
hast ;-)

Im Ernst, die Weiche an sich und deren Verschluss ist bei elektrisch
gestellten Weichen, elektrisch ortsgestellten Weichen und ortsgestellten
Weichen exakt dieselbe. Es wird an den Verstellmechanismus nur je nachdem
der entsprechende Betätigungsmechanismus angehängt. Kann natürlich sein,
dass es exoten gibt bei denen das anders ist aber bei 99% aller Weichen ist
das so.

Grüße

Rudolf
Ralf Gunkel
2005-05-22 08:42:22 UTC
Permalink
Am Sun, 22 May 2005 08:12:40 +0200 schrieb Rudolf Bräunert
Post by Rudolf Bräunert
Post by Lars P. Wolschner
[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
[Weichen auffahren]
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Weil Du nicht genau hinsiehst? Oder eine nicht korrigierte
Fehlsichtigkeit
hast ;-)
Im Ernst, die Weiche an sich und deren Verschluss ist bei elektrisch
gestellten Weichen, elektrisch ortsgestellten Weichen und ortsgestellten
Weichen exakt dieselbe. Es wird an den Verstellmechanismus nur je nachdem
der entsprechende Betätigungsmechanismus angehängt. Kann natürlich sein,
dass es exoten gibt bei denen das anders ist aber bei 99% aller Weichen ist
das so.
Das ist schon lange her.
Haken und Gelenkverschluss sind in der Tat extem auf dem Rückzug und
selten zu finden.

Aber neben dem Klammerspitzenverschluss ist in den letzten 10 Jahren der
Klinkenverschluss von Intergra (jetzt Siemens Schweiz AG) extrem auf dem
Vormarsch.
Alle neuen Weichen werden damit ausgerüstet.

Klammerverschluss:
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Klinkenverschluss:

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Daneben gibt es als Weiterentwicklung der Klammerspitzenverschlüsse noch
die gleitenden KSpV.
Hier kann sich das Verschlussstück als Ausgleich zur Längendehnung der
Schienen +/- 5cm bewegen:
Loading Image...

Desweitern gäge es da noch den HRS-Verschluss der insbesondere bei
Schnellfahrweichen angewandt ist.
Vom Funktionsprinzip her wie Klinke jedoch Kugelgelagert und ausserdem
wird beim Umstellvorgang gleichzeitig die Zunge angehoben.

Ich denke aber dass es dem Originalschreiber um die Kupplung im elektr.
Weichenantrieb geht.

Hier gibt es zwei Kupplungen. Eine die die Umstellkraft regelt, damit der
Antrieb bei Nichterreichen der Endlage weiter läuft und nicht gegen den
Anschlag Arbeitet. Die andere Kupplung ist für die Festhaltekraft
zuständig. Diese verhindert das Auffahren. Nunja, ab 7000N (?, müsste
nachlesen) schrert diese dann aus und gibt die Zungen frei.
Jedenfalls sind allen Verschlüssen und Kupplungen gemein dass sie beim
Auffahren NICHT zerstört werden.

Denn das Zeug wechselt man nicht eben mal in 5min aus.

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Rudolf Bräunert
2005-05-23 15:58:17 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Am Sun, 22 May 2005 08:12:40 +0200 schrieb Rudolf Bräunert
Post by Rudolf Bräunert
Post by Lars P. Wolschner
[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
[Weichen auffahren]
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Weil Du nicht genau hinsiehst? Oder eine nicht korrigierte
Fehlsichtigkeit
hast ;-)
Im Ernst, die Weiche an sich und deren Verschluss ist bei elektrisch
gestellten Weichen, elektrisch ortsgestellten Weichen und ortsgestellten
Weichen exakt dieselbe. Es wird an den Verstellmechanismus nur je nachdem
der entsprechende Betätigungsmechanismus angehängt. Kann natürlich sein,
dass es exoten gibt bei denen das anders ist aber bei 99% aller Weichen ist
das so.
Das ist schon lange her.
Haken und Gelenkverschluss sind in der Tat extem auf dem Rückzug und
selten zu finden.
Hakenverschlüsse überleben mehrmaliges Auffahren in der Regel auch nicht.
Post by Ralf Gunkel
Aber neben dem Klammerspitzenverschluss ist in den letzten 10 Jahren der
Klinkenverschluss von Intergra (jetzt Siemens Schweiz AG) extrem auf dem
Vormarsch.
Alle neuen Weichen werden damit ausgerüstet.
http://www.ralf-gunkel.de/dso/kspv-abl.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/kspv-anl.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/klinkenfoto2.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/klinke-anl.JPG
Was ist der Vorteil des Klinkenverschlusses gegenüber dem Klammerverschluss?
Post by Ralf Gunkel
Daneben gibt es als Weiterentwicklung der Klammerspitzenverschlüsse noch
die gleitenden KSpV.
Hier kann sich das Verschlussstück als Ausgleich zur Längendehnung der
http://www.ralf-gunkel.de/dso/gleitend.JPG
Desweitern gäge es da noch den HRS-Verschluss der insbesondere bei
Schnellfahrweichen angewandt ist.
Vom Funktionsprinzip her wie Klinke jedoch Kugelgelagert und ausserdem
wird beim Umstellvorgang gleichzeitig die Zunge angehoben.
Ich denke aber dass es dem Originalschreiber um die Kupplung im elektr.
Weichenantrieb geht.
Hier gibt es zwei Kupplungen. Eine die die Umstellkraft regelt, damit der
Antrieb bei Nichterreichen der Endlage weiter läuft und nicht gegen den
Anschlag Arbeitet. Die andere Kupplung ist für die Festhaltekraft
zuständig. Diese verhindert das Auffahren. Nunja, ab 7000N (?, müsste
nachlesen) schrert diese dann aus und gibt die Zungen frei.
Jedenfalls sind allen Verschlüssen und Kupplungen gemein dass sie beim
Auffahren NICHT zerstört werden.
Denn das Zeug wechselt man nicht eben mal in 5min aus.
Wie sieht die Schnittstelle von den neueren Verschlüssen aus? Auch per Öse
wo man dann alles mögliche an Antrieb dran hängen kann?

Rudolf
Ralf Gunkel
2005-05-25 18:34:29 UTC
Permalink
Am Mon, 23 May 2005 17:58:17 +0200 schrieb Rudolf Bräunert
...
Post by Rudolf Bräunert
Post by Ralf Gunkel
http://www.ralf-gunkel.de/dso/kspv-abl.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/kspv-anl.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/klinkenfoto2.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/klinke-anl.JPG
Was ist der Vorteil des Klinkenverschlusses gegenüber dem
Klammerverschluss?
Was schrieb ich hier untendrunter zum gleitenden KSpV?
Gleicher Grund andere Konstruktion.
Wie zu sehen hat die Klinke ja mehrere Zentimeter Luft bis zum "Rand" des
Verschlusstück.
Post by Rudolf Bräunert
Post by Ralf Gunkel
Daneben gibt es als Weiterentwicklung der Klammerspitzenverschlüsse noch
die gleitenden KSpV.
Hier kann sich das Verschlussstück als Ausgleich zur Längendehnung der
http://www.ralf-gunkel.de/dso/gleitend.JPG
...
Post by Rudolf Bräunert
Post by Ralf Gunkel
Hier gibt es zwei Kupplungen. Eine die die Umstellkraft regelt, damit der
Antrieb bei Nichterreichen der Endlage weiter läuft und nicht gegen den
Anschlag Arbeitet. Die andere Kupplung ist für die Festhaltekraft
zuständig. Diese verhindert das Auffahren. Nunja, ab 7000N (?, müsste
nachlesen) schrert diese dann aus und gibt die Zungen frei.
Jedenfalls sind allen Verschlüssen und Kupplungen gemein dass sie beim
Auffahren NICHT zerstört werden.
Denn das Zeug wechselt man nicht eben mal in 5min aus.
Wie sieht die Schnittstelle von den neueren Verschlüssen aus? Auch per Öse
wo man dann alles mögliche an Antrieb dran hängen kann?
Öse, häh?

Ich vermute mal dass du das "Kuhmaul" an der Verbindungsstange
(Weichenantrieb-Schieberstange) meinst.
Links neben dem Pfeil auf die Schieberstange.
Ja, diese Schnittstelle bleibt unverändert.

Hier die 3 Versionen im Vergleich. Mit abgenommenen Schneehauben:

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Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Frank Nitzschner
2005-05-23 16:39:02 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Aber neben dem Klammerspitzenverschluss ist in den letzten 10 Jahren der
Klinkenverschluss von Intergra (jetzt Siemens Schweiz AG) extrem auf dem
Vormarsch.
Seit einiger Zeit gibt es auch von Peddinghaus einen
Klinkenverschluß.(WKV)
Das führt zu dem netten Effekt, daß auf manchen Bf
fünf verschiedene Verschlüsse an den Weichen
verbaut sind.

Grüsse
Frank
Ralf Gunkel
2005-05-25 18:26:57 UTC
Permalink
Am Mon, 23 May 2005 18:39:02 +0200 schrieb Frank Nitzschner
Post by Frank Nitzschner
Post by Ralf Gunkel
Aber neben dem Klammerspitzenverschluss ist in den letzten 10 Jahren der
Klinkenverschluss von Intergra (jetzt Siemens Schweiz AG) extrem auf dem
Vormarsch.
Seit einiger Zeit gibt es auch von Peddinghaus einen
Klinkenverschluß.(WKV)
Das führt zu dem netten Effekt, daß auf manchen Bf
fünf verschiedene Verschlüsse an den Weichen
verbaut sind.
Jau.

Klammer, gleitende Klammer und Klinke ist bei den Bf. mitlerweile fast
Standart.

Und an einer alten Anschlussweiche unter dicken Dornen findet man bestimmt
noch eine Haken oder Glenkweiche.

:-)

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Lars P. Wolschner
2005-05-28 08:38:32 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Klammer, gleitende Klammer und Klinke ist bei den Bf.
mitlerweile fast Standart.
Und an einer alten Anschlussweiche unter dicken Dornen findet
man bestimmt noch eine Haken oder Glenkweiche.
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?

CU
--
Lars P. Wolschner ***@nexgo.de
Bernardstraße 11b ***@gmx.de
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Ralf Gunkel
2005-05-28 12:51:15 UTC
Permalink
Am Sat, 28 May 2005 10:38:32 +0200 schrieb Lars P. Wolschner
Post by Lars P. Wolschner
Post by Ralf Gunkel
Klammer, gleitende Klammer und Klinke ist bei den Bf.
mitlerweile fast Standart.
Und an einer alten Anschlussweiche unter dicken Dornen findet
man bestimmt noch eine Haken oder Glenkweiche.
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Du warst noch nie in der Schweiz?

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Lars P. Wolschner
2005-05-28 18:02:43 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Am Sat, 28 May 2005 10:38:32 +0200 schrieb Lars P. Wolschner
Post by Lars P. Wolschner
Post by Ralf Gunkel
Klammer, gleitende Klammer und Klinke ist bei den Bf.
mitlerweile fast Standart.
Und an einer alten Anschlussweiche unter dicken Dornen findet
man bestimmt noch eine Haken oder Glenkweiche.
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Du warst noch nie in der Schweiz?
Doch, allerdings nicht an einer Gelenkweiche.

CU
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Ralf Gunkel
2005-05-29 00:24:47 UTC
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Am Sat, 28 May 2005 20:02:43 +0200 schrieb Lars P. Wolschner
Post by Lars P. Wolschner
Post by Ralf Gunkel
Am Sat, 28 May 2005 10:38:32 +0200 schrieb Lars P. Wolschner
...
Post by Lars P. Wolschner
Post by Ralf Gunkel
Post by Lars P. Wolschner
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Du warst noch nie in der Schweiz?
Doch, allerdings nicht an einer Gelenkweiche.
Die Weichen mit Gelenkverschluss, vorgehend vereinfachend "Gelenkwieche"
genant sind dort noch das was der Klammerspitzenverschluss hierzulande ist.

Die obligatorische Abdeckung ist hochgeklappt:
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Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Christoph Schmitz
2005-05-28 22:38:57 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Am Sat, 28 May 2005 10:38:32 +0200 schrieb Lars P. Wolschner
Post by Lars P. Wolschner
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Du warst noch nie in der Schweiz?
Sind die 1920er Jahre dort schon vorbei?

SCNR
Christoph
Holger Koetting
2005-05-28 22:15:13 UTC
Permalink
Post by Lars P. Wolschner
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Vorsicht, verwechselst Du möglicherweise was? Was verstehst Du
unter Gelenkweichen? Etwa Weichenzungen mit "Knick"? Das wäre
die Verwechslung. Hier geht's um Gelenkverschlüsse, also sowas:
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Veraltet würde ich das nicht unbedingt nennen. Funktioniert auch.
Ist halt nur eine Frage, was sich letztlich durchgesetzt hat
(in dem Fall eben der Klammerverschluß)

Gruß,

Holger K. aus D.
--
Streckenstillegung? Nein, es wird nur nichts bestellt!

E-Mail: ***@gmx.de
Homepage: http://www.student.informatik.tu-darmstadt.de/~koetting
Lars P. Wolschner
2005-05-29 08:52:14 UTC
Permalink
Post by Holger Koetting
Post by Lars P. Wolschner
Waren Gelenkweichen nicht schon in den 1920er Jahren veraltet?
Vorsicht, verwechselst Du möglicherweise was? Was verstehst Du
unter Gelenkweichen? Etwa Weichenzungen mit "Knick"? Das wäre
die Verwechslung.
Ja, und ich habe mir diesen Begriff dafür nicht selbst ausgedacht.
Post by Holger Koetting
http://membres.lycos.fr/HKoe/stell/o7.jpg
Jetzt ist es klar.

CU
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André Brandily
2005-05-22 12:51:46 UTC
Permalink
Post by Lars P. Wolschner
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Die Schwalbenschwänze des Spitzenverschlusses sind mit U-förmigen
Blechen abgedeckt, damit kein Dreck drauffällt. Wo die Zugstange (heißt
die so?) unter den Backenschienen verschwindet, befinden sich diese
Bleche an der Außenseite der Backenschiene. Um den Verschluß zu sehen,
müßtest Du eins der Bleche anheben.

mfg
Andre
Ralf Gunkel
2005-05-22 20:26:05 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich mir
aus der Nähe ansehe?
Die Schwalbenschwänze des Spitzenverschlusses sind mit U-förmigen
Blechen abgedeckt, damit kein Dreck drauffällt.
Weniger Dreck.
Dir wird die Grundfunktion klar wenn ich nun den offiziellen Bergiff nenne:

*Trommelwirbel*

"Schneehauben"

*Tadaaa*

:-)

Und wenn du dir die Bilder von mir im parallelen Pfad ansiehst wirst du
merken dass zumindest beim Klammerverschluss schmutz wenig Prbleme macht.
Post by André Brandily
Wo die Zugstange (heißt die so?) unter den Backenschienen verschwindet,
befinden sich diese Bleche an der Außenseite der Backenschiene.
Nennen wir sie besser "Schieberstange".
Ein wenig Grundlagen von Weichenelmenten:

Loading Image...
Post by André Brandily
Um den Verschluß zu sehen, müßtest Du eins der Bleche anheben.
Und damit wäre er,

a) zu nahe am Gleis

und

b) an etwas woran er nicht herumzufummeln hat.

Zur Erklärung für meine Fotos.
Diese wurden im Zuge der Erstellung einer "KLV-tauglichen" Präsentation *
1gemacht.
Natürlich unter Beachtung aller UVV und betrieblichen Vorschriften.

*) Eine für Kleinkinder, Laien und Vorstände verständliche Präsentation

*scnr*

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
André Brandily
2005-05-23 11:40:16 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Weniger Dreck.
*Trommelwirbel*
"Schneehauben"
*Tadaaa*
Klingt logisch, nur liegt im Ruhrpott der Schnee niemals höher als 1,5cm
und 2. brauchen wir auch nicht mehr als das, um die Weichen trotz der
Schneehauben lahmzulegen.
Post by Ralf Gunkel
Und damit wäre er,
a) zu nahe am Gleis
und
b) an etwas woran er nicht herumzufummeln hat.
Das habe ich als bekannt vorausgesetzt.

mfg
Andre
Knud Schlotfeld
2005-05-24 12:12:19 UTC
Permalink
Post by André Brandily
Klingt logisch, nur liegt im Ruhrpott der Schnee niemals höher als 1,5cm
und 2. brauchen wir auch nicht mehr als das, um die Weichen trotz der
Schneehauben lahmzulegen.
Hier haben wir absolut auch nur wenig Schnee. Aber mit schon wenig
Wind weht er stets dahin, wo man ihn nicht gebrauchen kann. Ich
habe Kiel Hbf früher dann gefürchtet.

MfG

Knud
Ralf Gunkel
2005-05-25 18:19:24 UTC
Permalink
Am Tue, 24 May 2005 14:12:19 +0200 schrieb Knud Schlotfeld
Post by Knud Schlotfeld
Post by André Brandily
Klingt logisch, nur liegt im Ruhrpott der Schnee niemals höher als
1,5cm und 2. brauchen wir auch nicht mehr als das, um die Weichen trotz
der Schneehauben lahmzulegen.
Hier haben wir absolut auch nur wenig Schnee. Aber mit schon wenig
Wind weht er stets dahin, wo man ihn nicht gebrauchen kann. Ich
habe Kiel Hbf früher dann gefürchtet.
So ist es.
Schneehauben beziehen sich auf die direkte Funktion.
Es ist aber weniger der von Oben herabfallende Schnee "gefürchtet" als
mehr Flusgschnee der durch den fahrtwind entsteht, sich dann dumm in die
Verschussstücke etc. setzt und das Zeug per Eis "verschweisst".

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Klaus Rudolph
2005-05-22 18:38:04 UTC
Permalink
Post by Lars P. Wolschner
[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
[Weichen auffahren]
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Weil Du die Deckel nicht hochhebst?
Geh an die nächstgelegene Weiche. Da findest Du vom Motor ausgehend eine
Stange die zur Weiche geht. Und noch bevor diese Stange unter dem ersten
Schienenstück abtaucht, da befindet sich ein Deckel, meist mit Griff zum
hochhoben. Diesen einfach mal anheben und da ist er, der Verschluss :-)
Falls du ihn da nicht siehst ist er gerade auf der anderen Seite
sichtbar. Dann einfach da den Deckel gegenüber abheben.

Aber immer dran denken: Manchmal fahren über die Weiche auch Züge und
da ists blöd wenn man so nah dran ist. Auch wird nicht jeder
Stellwerker begeistert sein wenn jemand im Gleis rumturnt und den
Weichen unter den Deckel schaut :-)))

Oder guckst Du da:
http://www.laenderbahn-forum.de/journal/bay-weichenverschluss/bayerweichenverschluss.html

da ist auch der aktuell sehr oft verbaute Klammerspitzenverchluss der
"normalen" Weichen zu finden. Ist auch ein Detailfoto dabei, damit
du gar nicht erst in den Schotter stapfen mußt.

Gruß
Klaus
Dirk Flackus
2005-05-22 21:33:58 UTC
Permalink
Post by Lars P. Wolschner
[Xpost & f'up2 de.etc.bahn.eisenbahntechnik]
Hallo Lars,
Post by Lars P. Wolschner
Wie sieht es denn bei den elektrischen Weichen des Vorbilds
aus? Mir scheint, daß der Verschluß durch den Weichenantrieb
bewirkt wird. Erfolgt das einfach durch ein selbsthemmendes
Getriebe oder ist da eine elektromagnetische Sperre eingebaut?
In beiden Fällen würde ja schon ein Auffahren eine Reparatur
erforderlich machen.
Der Verschluss erfolgt in Deutschland ganz normal, meist über
den Klammerspitzenverschluss.
Warum sehe ich den bloß nie, egal, welche elektrische Weiche ich
mir aus der Nähe ansehe?
Weil er unter den Schiene liegt.
Zudem ist er mir U-förmigen Hauben gegen die Witterung (und deine
neugierigen Blicke) geschützt. Die Hauben decken einen Teil der
Stellstange ab.
Post by Lars P. Wolschner
In Artur Fürst: Die Welt auf Schienen; München 1918; unveränderter
Nachdruck Augsburg 2003 befinden sich allerdings Darstellungen
solcher Antriebe (S. 416 Abb. 326 Antrieb für Formsignale, S. 418
f. Abb. 329-331 solche für Weichen). Der Weichenantrieb entspricht
in der äußeren Form und seinen Ausmaßen den heutigen.
Es gibt aber heute einige Bauarten.
Einer ist z.B. Hydraulisch.

Wobei AFAIK die Ansteuerung mit Drehstrom bei allen Gleich ist.

Was mir bei "Auffahren" einfällt:
Im mech stellwerk geht dann die Einrückscheibe durch, die muß mit
einem Werkzeug wieder eingerückt werden.
Und der Signaldienst muß den Verschluß prüfen.
Meist hat er nicht, aber sicher ist sicher.

Und elektrisch gibt es AFAIK sogar eine Auffahrmeldung.

Ich werde mal forschen.

SNIP

Dirk Flackus
Rastatt
Thomas Woditsch
2005-05-22 22:26:50 UTC
Permalink
Ich habe dazu mal ein wenig in den Vorschriften der Bundesbahn geblättert...
Post by Dirk Flackus
Im mech stellwerk geht dann die Einrückscheibe durch, die muß mit
einem Werkzeug wieder eingerückt werden.
Dazu verrät uns die SigVB, Teilh.2 (mechanische Stellwerke)(DB DV482(2) v.
1959):
"§6(5)
Wird eine Weiche aufgefahren, so hat der Wärter den Weichenheble mit dem
Einrückhebel einzuscheren und zu prüfen, ob der Hebel gangbar ist. Danach
hat der Wärter oder der Unterhaltungsbeamte örtlich festzustellen, ob die
Weiche in beiden Stellungen befahrbar ist. Erst dann darf sie wieder
befahren werden.
Post by Dirk Flackus
Und der Signaldienst muß den Verschluß prüfen.
Dazu sagt die Fahrdienstvorschrift (hier Bundesbahn, DV 408 v. 1972):
"Auffahren von Weichen
a) Weichen dürfen nicht aufgefahren werden, ausgenommen Rückfallweichen. Ist
es dennoch geschehen, so dürfen sie nur in der Auffahrrichtung geräumt
werden.
b) [..]
c) Aufgefahrene Weichen dürfen erst wieder befahren werden, nachdem ein
Weichenwärter, Rangierleiter, Zugführer, Triebfahrzeugführer oder ein
Unterhaltungsbeamter an Ort und Stelle ihren ordnungsgemässen Zustand
festgestellt hat."
Post by Dirk Flackus
Und elektrisch gibt es AFAIK sogar eine Auffahrmeldung.
Ein Griff ins Regal zaubert bei mir die DV 482/9 (Vorschrift für die
Bedienung von Signalanlagen, Spurplanstellwerk SpDrS60) hervor:

"Auffahrmeldung:

Bei einer aufgefahrenen Weiche erscheint die Auffahrmeldung. Ist der
Weichenabschnitt noch besetzt, blinkt der Melder des aufgefahrenen Stranges
abwechselnd gelb und rot[..], der andere gelb und der Melder der
Weichenspitze leuchtet rot. Nach dem Räumen des Weichenabschnittes blinken
beide Stellungsmelder gelb[..]. Die Weichenauffahrtaste und dei
Weichentaste sind zu bedienen."

mfg

Thomas
Ulrich Kaehn
2005-05-23 15:00:07 UTC
Permalink
Wird eine Weiche aufgefahren, so hat der Wärter den Weichenheble mit dem...
Aber nur in Schwaaabe... ;-))

LG
Ulrich
Ralf Gunkel
2005-05-22 22:33:24 UTC
Permalink
Am Sun, 22 May 2005 23:33:58 +0200 schrieb Dirk Flackus <***@gmx.de>:

...
Post by Dirk Flackus
Es gibt aber heute einige Bauarten.
Einer ist z.B. Hydraulisch.
Oh hör mir mit dem Mist auf.
W77 Frankfurt West mit HRS Verschluss.
Oh Gott oh Graus.
Post by Dirk Flackus
Wobei AFAIK die Ansteuerung mit Drehstrom bei allen Gleich ist.
Im mech stellwerk geht dann die Einrückscheibe durch, die muß mit
einem Werkzeug wieder eingerückt werden.
Und der Signaldienst muß den Verschluß prüfen.
Meist hat er nicht, aber sicher ist sicher.
Und elektrisch gibt es AFAIK sogar eine Auffahrmeldung.
Die gibt es bei allen Weichen.

Elektrisch:

Endlageprüfer im Antrieb oder ELP (weiter hinten in der Weiche stellt eine
grössere Abweichung gegenüber der Toleranz fest.
*Brrrrrrrrrrrrrrrrrr* Weichenwecker und die beide Lagemelder blinken.

Mech. Stw:

Der Zug fähret die Weiche auf. Dadurch wird Dahtzug bewegt und im
Stellwerk am Weichenhebel eine Sprerre ausgehoben (vergleichbar zur
Kupplung für Umstellkraft am el. Antrieb) die abgehende Seilscheibe
verdreht und eine rote Scheibe wird sichtbar.
Nach dem Herstellen der Grundstellung Aussen ist dann wieder die beste
Waffe des Fdl, der Einrückhebel, gefordert.

Achja, auch mech. verriegelte Weichen sind auffahrbar ;-)
Nur ist dann meist der Weichenantrieb und Riegel nicht mehr in
horizontaler Lage sondern meist um 45° nach oben gestellt. "Auffahrmelder
der Aussenalage" nenn ich das mal Spasseshalber.

Handweiche:


Zug Fährt weiche auf und *Ploink* haut des das handgewicht auf die andere
Lage.

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
Christoph Schmitz
2005-05-23 10:05:59 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Zug Fährt weiche auf und *Ploink* haut des das handgewicht auf die
andere Lage.
Was passiert mit dem Schloss (sofern eines vorhanden ist)?

Christoph
Ralf Gunkel
2005-05-25 18:25:07 UTC
Permalink
Am Mon, 23 May 2005 12:05:59 +0200 schrieb Christoph Schmitz
Post by Christoph Schmitz
Post by Ralf Gunkel
Zug Fährt weiche auf und *Ploink* haut des das handgewicht auf die
andere Lage.
Was passiert mit dem Schloss (sofern eines vorhanden ist)?
*Knarz*

Aber dann das Ding (Hv73, Zungensperre oder Wichenschloss) wieder
ausbauen. Auahaua...
Den Spass hatte ich auch schon mal.

Auch Daumsche Riegelhanschlösser überleben das nicht besonders unbeschadet.
Siehe verriegelte Weichen ;-)

Gruss Ralf
--
-Scumandà da traversar ils binaris-
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